Metaller-KV: Palfinger-Chef Ortner ist es egal, ob es am Ende 3,2 oder 2,8 Prozent mehr gibt. Bei Betriebsversammlungen werde "mehr vernichtet".
Palfinger-Chef Herbert Ortner bekannte sich am Freitag bei der "Gewinn"-Messe in Wien zum Standort Österreich, meinte aber gleichzeitig: "Zur Zeit muss sich die Politik anstrengen, die Rahmenbedingungen konkurrenzfähig zu halten". Dies gelte auch für die aktuelle laufenden Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller: Es wird seit ein paar Wochen verhandelt. Kommenden Montag wird vor den Betrieben der Chefverhandler der Arbeitgeber demonstriert. Denn das Angebot der Arbeitgeber, die Löhne um zwei Prozent zu erhöhen, war der Arbeitnehmerseite zu dürftig.
Dabei ist es aus Ortners Sicht "egal", ob am Ende eine KV-Erhöhung von 3,2 oder 2,8 Prozent herauskommt. Denn die Konkurrenzfähigkeit Österreichs messe sich nicht an den Lohnkosten. "Es geht um Schule, Innovation, Technologie. Das haben die Sozialpartner nicht verstanden". Und weiter: Bei Betriebsversammlungen werde "1000 Mal mehr vernichtet, als durch 0,1 Prozent mehr KV-Erhöhung". Für Palfinger wäre etwa eine englischsprachige Ausbildung für Salzburg entscheidend, "sonst bekommen wir keine internationalen Manager". Diesmal habe sich Palfinger noch einmal für Salzburg entschieden, aber "wir werden schauen, wo die nächste Unternehmenszentrale steht".
Palfinger setzt auf China
Die Firma Palfinger erwartet ein starkes Wachstum - auf 1,8 Mrd. Euro Umsatz 2017 -, aber das nur in Asien. China, wo Palfinger mit der Baumaschinenfirma Sany soeben Anteile verschränkt, werde bald der größte Kranmarkt der Welt sein. Denn dort werde viel gebaut und die Lohnkosten steigen, sodass es sich lohnt Arbeitskraft durch Kräne zu ersetzen. Im ersten Jahr habe Palfinger in China 1000 Kräne verkauft, "das würden wir ohne Partner nie schaffen", so Ortner.
(APA)