Karl Sevelda, Chef der Raiffeisen Bank International, ist zwar nicht gegen eine Beteiligung an der Bad Bank für die Kärntner Hypo. Er erwartet sich aber ein Entgegenkommen der Politik.
An einer "Bad Bank" der Kärntner Hypo Alpe Adria sollen sich andere österreichische Banke beteiligen, um die Belastungen für die Republik und damit die Steuerzahler in Grenzen zu halten. Der Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Karl Sevelda, ist im Gespräch mit dem "Ö1"-Mittagsjournal zwar nicht dagegen, erwartet aber ein Entgegenkommen der Politik. "Wir werden heute mit Vorschriften überhäuft, die alle wahnsinnig viel Geld kosten", so Sevelda. Gleichzeitig müssten die Banken Sondersteuern zahlen und ihre Kernkapitalquote erhöhen.
You can't have it all", betonte Sevelda. "Irgendwann einmal ist die Grenze der Belastbarkeit erreicht", sagte Sevelda. Er hoffe daher immer noch, dass die Befristung der Bankenabgabe nicht über das Jah 2016 hinaus verlängert wird. "Man hat uns seinerzeit eine Befristung versprochen, und ich gehe davon aus, dass man sich auch daran hält", so der RBI-Chef. Von der neuen Regierung wünscht er sich daher ein hohes Verständnis für die Wirtschaft - „und auch für uns Banken. Denn wir sind ein Teil der Wirtschaft".
Rückzug aus der Ukraine?
Am Sonntag bestätigte Sevelda Verkaufsgespräche für die ukrainische Tochterbank Aval. Laut Medienberichten interessieren sich aktuell zwei Milliardäre aus Russland und der Ukraine für die Bank. Für Sevelda ist klar, dass man für die gerade heuer sehr erfolgreiche Bank Aval immer wieder von Interessenten angesprochen werde.
Ob man verkaufen werde, wenn der Preis stimmt? "Kann ich nicht sagen". Das Umfeld werde permanent geprüft. "Natürlich führen wir auch Gespräche." "Ich schließe in bestimmten Märkten einen Exit nicht aus" - nicht jedoch in Ungarn, trotz aller Widrigkeiten in dem Markt. "Da ist viel Herzblut drin." Für die RBI habe die Bankpräsenz im benachbarten Ungarn "zweifellos einen höheren Stellenwert als die Ukraine." In der Ukraine beschäftigt Raiffeisen rund 13.500 Mitarbeiter.
Erste verkaufte Ukraine-Tochter
Erst vor wenigen Monaten hat die Erste Group ihre Ukraine-Tochter verkauft. In der UniCredit in Mailand wird ebenfalls ein Verkauf der von der Bank Austria aus gesteuerten ukrainischen Tochter Ukrsotsbank erwogen.
(Red./APA)