Tiermöbel

Ein bisschen Luxus für Hund und Katz

Katzenbett Cocoon mit Ausblick - und Stylefaktor.
Katzenbett Cocoon mit Ausblick - und Stylefaktor.Anders Hviid
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Herrchen und Frauchen legen nicht nur bei ihren eigenen Möbeln Wert auf Design und Nachhaltigkeit. Auch die Ausstattung für die Haustiere soll zunehmend diesen Kriterien entsprechen.

Hotelerbin Paris Hilton ist für ihre Vierbeiner nichts zu teuer – nicht nur für tierische Frisuren oder Couture: Vor einigen Jahren ließ Hilton für die Hunde eine eigene Doggy-Mansion, eine Kopie ihrer eigenen Villa, errichten. Kolportierte 290.000 Euro kostete das zweistöckige Gebäude mit Kronleuchter, schmiedeeisernen Gittern, luxuriösen Hundesesseln und -sofas sowie einer Klimaanlage. Deutlich günstiger sind jene Hütten, die das in Los Angeles ansässige Architektenpaar Alejandro und Sara Pijuan für Vierbeiner entwirft: Sie sind ab etwa 1900 Euro zu haben.

Ergonomie trifft Optik

„Die Kombination von Funktion und Schönheit wird immer wichtiger“, weiß Sebastian Zweig, Gründer und Geschäftsführer des Designstudios MiaCara. Man wolle „etwas Ordentliches für das Tier und etwas Schönes fürs Auge“, so Zweig. Eine ähnliche Beobachtung macht Christel Meyer, Eigentümerin des ebenfalls auf Designmöbel für Hund und Katz spezialisierten Designstudios Pet-Interiors: „Tiermöbel sollen für die Menschen gut aussehen, und die Vierbeiner sollen bequem liegen.“

Das Katzenhaus Berta in Zeltform.
Das Katzenhaus Berta in Zeltform. Anders Hviid

» Die Kunden suchen etwas Ordentliches für das Tier und etwas Schönes fürs Auge.“ «

Sebastian Zweig

Gründer und Geschäftsführer des Designstudios MiaCara

Doch Betten, Sofas und Kratzbäume, aber auch Futter- und Wassernäpfe punkten nicht nur mit Design – mindestens genauso wichtig sind Tierbesitzern dabei auch Ergonomie sowie Nachhaltigkeit. „Man sucht gute Qualität und Produkte, die nachhaltig produziert werden“, sagt Meyer. Materialien, die wenig bis gar nicht mit Schadstoffen belastet sind, seien genauso gefragt wie hochwertige Stoffe. Diese sollten mit Robustheit und Langlebigkeit punkten, aber im Idealfall auch wasserabweisend sein. „Für den Outdoorbereich bieten wir lichtechte und zum Teil spritzwassergeschützte Materialien“, beschreibt Zweig, der in diesem Zusammenhang auch verstärkt auf Wiederverwertung und -aufbereitung setzt.

Up- und Recycling

„Viele Stoffe, die wir für Hunde- und Katzenprodukte verwenden, können entweder recycelt werden oder wurden aus recycelten Materialien hergestellt“, sagt Zweig. So gebe es eine Kooperation mit der Seaqual Initiative, die Plastik aus dem Meer und an Stränden sammelt, das letztendlich zu Stoffen verarbeitet wird. Für Napfständer werde nur Aluminium mit hoher Recyclingquote verwendet, für Kotbeutel recyceltes Altplastik. „Und für die Füllung der Kissen und Betten verwenden wir Recycling-Schaumstoff, der aus Schaumstoffabfällen aus der Industrie gewonnen wird“, sagt Zweig. Nicht zuletzt werden Stoffreste, die beim Zuschnitt von Überzügen anfallen, für die Produktion von Hundespielzeug verwendet. Meyer setzt in diesem Zusammenhang stark auf Regionalität: „Wir beziehen alles, was wir für die Möbel benötigen, regional und produzieren auch hier“, erzählt sie. Lediglich die Stoffe und das Leder kommen aus Italien.

Bequemer Hundekorb mit Farbakzent.
Bequemer Hundekorb mit Farbakzent.Anders Hviid

Angesichts all dessen schlagen Kissen, Betten, Sofas und Co. doch erheblich zu Buche: Kissen sind bei beiden Manufakturen ab etwas mehr als 100 Euro zu erstehen, für Körbe, Sofas und Betten werden dann auch schon einmal 200 Euro und mehr fällig. So kostet ein handgeflochtener Hundekorb bei Pet-Interiors zumindest 389 Euro, mindestens 599 Euro muss man für einen stylishen Kratzbaum von MiaCara auf den Tisch legen. „Natürlich muss man sich die Produkte in der Erstanschaffung auch leisten können“, weiß Meyer. Dafür könne man aber mit der bereits erwähnten Langlebigkeit rechnen. „Viele unserer Möbel werden schon in der zweiten oder dritten Haustiergeneration verwendet“, betont die Expertin.

Haustiere in Österreich

2022 hielten nach Angaben des Statistikportals Statista 34 Prozent der Österreicher Haustiere. 22 Prozent besaßen ein Haustier, weitere zwölf Prozent mehrere. Die beliebtesten Haustiere sind Katzen, gefolgt von Hunden, Reptilien, Fischen und Kleintieren. Die längste Geschichte als Haustier hat der Hund, dessen Domestikation mindestens 15.000 Jahre zurückgeht, bei Katzen geht man von 9500 Jahren aus.

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