G20-Gipfel

Die große Modi-Show: Indiens Premier setzt sich als Führer des Globalen Südens in Szene

Morgenröte für die Großmacht Indien beim G20-Gipfel in Indien.
Morgenröte für die Großmacht Indien beim G20-Gipfel in Indien.AFP / Tauseef Mustafa
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Die Welt hofiert den indischen Premier – nur China nicht. Bei der Jahrestagung in Delhi nehmen die Großen 20 die Afrikanische Union als Mitglied auf.

Indiens Hauptstadt hat sich aufpoliert für den Höhepunkt des Jahres aus Sicht Narendra Modis. Wie ein Bollywood-Star, mit seiner typischen grauen oder blauen ärmellosen Weste, prangt das Konterfei des indischen Premiers anlässlich des G20-Gipfels von den Werbeflächen Delhis. Das zeugt vom Selbstbewusstsein des Führers der bevölkerungsreichsten Nation und der fünftgrößten Volkswirtschaft der Erde, die wirtschaftlich die Ex-Kolonialmacht Großbritannien überflügelt hat. Zudem hat Indien gerade eine Mondmission absolviert.

Hofiert in Washington wie in Sydney hat sich Modi zuletzt auch zum Wortführer des „Globalen Südens“ stilisiert. Mit solcherlei Lorbeer will der Premier in den Wahlkampf 2024 starten. Die Kritik an der Repression durch die hindu-nationalistische Regierungspartei übergeht er gewohnheitsmäßig. Die Slums, die Bettler, die Straßenhunde sind für die Dauer des Treffens im mittlerweile vielleicht wichtigsten Format der Welt aus dem Zentrum Delhis verschwunden – nur bei den Makaken, einer Plage, ist das nicht so recht gelungen.

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„Zu lang wurde Indien als ein Land mit einer Milliarde hungriger Mägen gesehen“, klagte Modi in einem Interview. Nun preist er sein Land „als Mutter der Demokratie und Modell für die Vielfalt“ an. „Eine Welt, eine Familie, eine Zukunft“, so lautet das Motto des Gipfels in Bharat Mandapam, dem Konferenzzentrum, das einem Ufo gleicht. Von Joe Biden über Emmanuel Macron bis zu Mohammed bin Salman, dem saudischen Kronprinzen, sind die Staatenlenker angereist. zum jährlichen Rendezvous der Industrie- und Schwellenländer, die seit der Finanzkrise 2008 schlagartig an Macht und Bedeutung gewonnen haben.

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