Damit könnten die Staatsschulden um weitere 20 bis 25 Mrd. Euro steigen.
Wien. Nicht nur die Hypo Alpe Adria, sondern auch das Volksbanken-Spitzeninstitut, ÖVAG, ist ein Problemfall. Bis Ende Jänner soll feststehen, wie viel Geld die ÖVAG braucht. Die Rede ist von hunderten Millionen Euro. Doch sowohl die SPÖ als auch die ÖVP lehnen weitere Staatshilfen für das Volksbanken-Institut ab. Die ÖVAG musste im Frühjahr 2012 mit der Teilverstaatlichung vor der Pleite gerettet werden. Damals erhielt sie vom Bund eine Milliarde Euro. Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP wollen, dass nun die lokalen Volksbanken in den Bundesländern einspringen. Denn diese sind mit über 50Prozent Mehrheitseigentümer der ÖVAG. Ob die Bundesländer-Volksbanken hunderte Millionen Euro stemmen können, ist fraglich.
Wird die ÖVAG zerschlagen?
Laut APA-Informationen sollen daher Experten eine Zerschlagung der ÖVAG prüfen. So könnten die Problemkredite der Volksbanken in eine Hypo-Bad-Bank integriert werden. Die „guten Volksbankenteile“ dürften von Raiffeisen oder von den Sparkassen übernommen werden. Am heutigen Mittwoch wird Klaus Liebscher, Chef der Hypo-Taskforce, der Regierung ein überarbeitetes Expertenpapier zur Zukunft der Hypo vorlegen. Dabei geht es darum, wie Hypo-Assets von bis zu 18 Milliarden Euro in eine Bad Bank transferiert werden. Kommen später auch die Problemkredite der Volksbanken dazu, könnte sich der Betrag auf 20 bis 25 Milliarden Euro erhöhen. Die Regierung will, dass sich die anderen Banken an einer solchen Bad Bank beteiligen. Wenn diese nicht mitmachen, steigen die Staatsschulden um den genannten Betrag. (höll/APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.01.2014)