Hollande lehnt Stellungnahme zu Liebesaffäre ab

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Der französische Präsident gab eine große Pressekonferenz. "Private Angelegenheiten werden privat behandelt", stellte er klar.

Berichte über eine Liebesaffäre von Frankreichs Präsident Francois Hollande sorgen derzeit für Aufregung. Bei seiner großen Pressekonferenz am Dienstag in Paris antwortete der Staatschef auf die Frage, ob seine offizielle Lebenspartnerin Valerie Trierweiler noch die Premiere Dame Frankreichs sei: "Ich habe ein Prinzip: Private Angelegenheiten werden privat behandelt, in der respektvollen Vertrautheit für jeden."

Die Pressekonferenz sei nicht der richtige Ort und Zeitpunkt, um auf Fragen nach seinem Privatleben zu antworten. Hollande fügte allerdings hinzu, dass er vor seiner für den 11. Februar vorgesehenen USA-Reise die Situation klären werde. Zugleich räumte Hollande Schwierigkeiten in seiner Beziehung mit Trierweiler ein: "Jeder kann in seinem persönlichen Leben Bewährungsproben durchmachen, das ist bei uns der Fall", sagte er. Dies seien "schmerzhafte Momente". Trierweiler, die seit dem Amtsantritt Hollandes im Mai 2012 als Premiere Dame auftritt, ist seit den Enthüllungen zu einer Liebesaffäre mit der Schauspielerin Julie Gayet wegen Depressionen im Krankenhaus.

Hollande strebt Steuerangleichung mit Berlin an

Gesprächiger zeigte sich Hollande in puncto Steuerreform: Der französische Präsident dringt auf eine Annäherung in der Steuerpolitik mit Deutschland. Den Anfang solle die Unternehmenssteuer machen, sagte Hollande bei einer Pressekonferenz zum Jahresauftakt in Paris. Dass die deutsche Bundesregierung einen Mindestlohn beschlossen habe, sei ein erster Schritt. Zugleich schlug der Sozialist am Dienstag ein gemeinsames französisch-deutsches Unternehmen vor, um die Energiewende voranzutreiben. Als Modell solle der europäische Flugzeugbauer Airbus dienen.

Hollande strebt auch eine engere Zusammenarbeit mit Deutschland in der Verteidigungspolitik an. Er wolle ein "deutsch-französisches Paar, das sich für ein Europa der Verteidigung einsetzen kann", sagte er. "Wir müssen eine gemeinsame Verantwortung für Frieden und Sicherheit in der Welt zeigen." Künftig wollten er und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sich "vor allen großen Projekten" abstimmen. Paris hatte zuletzt auf eine stärkere europäische Beteiligung an seinem Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik gedrungen.

(APA/AFP)

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