Auch im Ausland holt Frankreichs Präsidenten seine kolportierte Liebesaffäre mit der Schauspielerin Julie Gayet ein. Seiner bisherigen Lebensgefährtin Valerie Trierweiler gehe es besser, meinte Hollande.
Der französische Präsident Francois Hollande hat am Montag seinen ersten Auslandsbesuch seit der Enthüllung einer heimlichen Liebesaffäre absolviert, und zwar in den Niederlanden. Nicht mit dabei war seine bisherige Lebensgefährtin Valerie Trierweiler
Hollande äußerte er sich knapp zum Gesundheitszustand der 48-Jährigen: "Valerie Trierweiler geht es besser", sagte Hollande bei einer Pressekonferenz in Den Haag knapp. Nach den Worten des Staatschefs erholt sich Trierweiler derzeit in einer Residenz der französischen Präsidenten nahe Versailles. "Ich habe keinen weiteren Kommentar abzugeben". Trierweiler war wegen eines Schwächezustands in einem Pariser Krankenhaus behandelt worden. Sie dringt nach Angaben aus ihrem Umfeld auf eine Klärung der Beziehungen.
Frankreichs Staatschef Francois Hollande, der sich mit dem Motorroller in Paris heimlich zu seiner Geliebten fahren lassen soll, ist mit seiner Affäre alles andere als eine Ausnahme: Vom Sozialisten Francois Mitterrand bis zum Konservativen Nicolas Sarkozy sind die Liebschaften französischer Präsidenten legendär. Ein kurzer Überblick. APA/EPA/YOAN VALAT/CHRISTOPHE KA
Als Vorgänger von Hollande hatte der konservative Präsident Sarkozy jahrelang mit seinem Liebesleben für Aufsehen gesorgt. Kurz nach seinem Amtsantritt 2007 beherrschte die Scheidung von seiner langjährigen Ehefrau Cecilia die Schlagzeilen. Bild: Sarkozy bei der Präsidentenwahl 2007 mit Cecilia und zwei seiner Töchter EPA
Wenige Wochen später folgte das öffentliche Anbändeln mit dem italienischen Ex-Topmodel Carla Bruni - und Anfang 2008 die Heirat. EPA
Sarkozys Vorgänger Jacques Chirac war für seine Seitensprünge berüchtigt, die ihm sogar den Spitznamen "Monsieur fünf Minuten, einschließlich Dusche" einbrachten. Ehefrau Bernadette, die von 1995 bis 2007 die Premiere Dame der Republik war, hält ihrem Mann dennoch bis heute die Treue. EPA
Über lange Zeit geheim hielt der Sozialist Mitterrand sein Liebes-Doppelleben. Neben seiner Ehefrau Danielle hatte er noch eine zweite Familie mit einer Geliebten, mit der er eine Tochter hatte. Der Staatschef von 1981 bis 1995 verzichtete deshalb aber nicht auf weitere Liebschaften.
Regelmäßig wurde auch über die amourösen Abenteuer seines liberalen Vorgängers Valery Giscard d'Estaing gemunkelt, der von 1974 bis 1981 Staatschef war. Giscard d'Estaing heizte selbst die Gerüchteküche noch mehr an, als er 2009 einen Roman schrieb mit dem Titel "Die Prinzessin und der Präsident". Obwohl er danach versicherte, die Geschichte in dem Buch sei erfunden, wurde breit über eine Affäre Giscard d'Estaings mit der später tödlich verunglückten Prinzessin Diana spekuliert. EPA
Seitensprünge gab es freilich an der Staatsspitze auch schon vor der Zeit der Fünften Republik. Am Hof von Sonnenkönig Ludwig XIV. bestand die Tradition der Mätressen. Im 19. Jahrhundert lebte Präsident Adolphe Thiers (1871-1873 im Amt) gleich mit drei Frauen zusammen: seiner Gattin Elise, deren Schwester und deren Mutter. Und dem 1895 gewählten Felix Faure wurde eine Liebschaft angeblich sogar zum Verhängnis: Er starb 1899, offiziell an einer Hirnblutung - seine Geliebte hatte ihn zuvor besucht.
Frankreichs Präsidenten und die Frauen
Nach Berichten über eine Liebesaffäre mit der 41-jährigen Schauspielerin Julie Gayet hatte der Präsident Beziehungsprobleme mit Trierweiler eingeräumt, wollte sich aber bisher nicht weiter zu seinem Privatleben äußern. Das Magazin "Closer" hatte berichtet, dass der 59-jährige Staatschef seit Juni 2013 immer wieder gemeinsame Nächte mit Gayet in einer Wohnung in Paris verbringt, zu der er sich vom Elysee-Palast aus heimlich mit dem Motorroller fahren lässt.
Der glücklose französische Präsident François Hollande wollte mit einer Pressekonferenz eine wirtschaftspolitische Wende einleiten. Doch er vermasselte sich den Neustart mit einer Liebschaft.
Präsident François Hollande knüpft bei seiner Liebesaffäre zur Schauspielerin Julie Gayet an eine große Tradition an. Sonnenkönig Ludwig XIV., François Mitterrand, Jacques Chirac und Nicolas Sarkozy haben es vorexerziert.
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