Der Wiener Bürgermeister hält die Diskussion über Eugen Freunds falsche Gehälter-Schätzung für "maßlos überhöht".
Wiens SP-Bürgermeister Michael Häupl zeigt sich verärgert über die Kritik an Eugen Freunds Gehalts-Patzer. Die Debatte sei "maßlos überhöht", sagte er am Dienstag.
Freund, Ex-ZiB-Moderator und nun Spitzenkandidat der SPÖ für die EU-Wahl, hatte in einem Interview das Durchschnittseinkommen eines Arbeiters auf etwa 3000 Euro geschätzt - obwohl es rund ein Drittel darunter liegt.
Dazu Häupl: "Ich halte es mit (SPÖ-Klubobmann, Anm.) Andi Schieder: die SPÖ hat nicht einen Vorschlag gesucht für den Direktor des statistischen Instituts, sondern für jemand, der Österreich besonders optimal im Parlament der Europäischen Union vertritt. Und du meine Güte, ich bin überzeugt davon, dass nur ganz wenige Moderatoren des ORF gewusst hätten, wie hoch das Durchschnittseinkommen des österreichischen Arbeiters ist."
"Steinwerfen politisch motiviert"
So gesehen scheine ihm jetzt auch das "Steinewerfen" auf Freund "doch etwas politisch motiviert" zu sein: "Was verschiedene ehemalige Kollegen von Eugen Freund dazu veranlasst hat, in einer äußerst gröblichen Form mit ihm umzugehen, das kann ich nicht nachvollziehen. Denn Neid kann es wohl nicht sein."
Am Montag hatte es auch SP-intern Kritik an Freund gegeben. Es handle sich um eine "Fehlleistung", die nicht zwei oder dreimal passieren dürfe, sagte etwa Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Am Anfang dürfe aber auch einmal ein Fehler passieren, so der allgemeine Tenor in der Partei.
(APA/Red.)