„Seit 1898“ ist das Motto der Rimowa-Ausstellung in der Chelsea Factory.
New York Fashion Week

Koffergeschichten von Rimowa, neuer Schwung bei Helmut Lang, Ledergegner protestieren bei Coach

In New York begann der mehrwöchige Modemarathon mit den Kollektionen für Frühling 2024. Eine Jubiläumsausstellung zeigte zum Auftakt der deutsche Kofferspezialist Rimowa. Bei Helmut Lang feierte Peter Do seinen Einstand.

Für viele Moderedakteurinnen, Models, Designer und Influencer heißt es ab sofort wieder aus dem Koffer leben. Der Fashion-Troubel beginnt in New York, das Laufstegtreiben findet in einer (sub-)tropisch aufgeheizten Metropole statt. Zum Thema (Kofferleben, nicht Hitze) passend: Die in Köln beheimatete, seit einigen Jahren zum Luxuskonzern LVMH gehörende Marke Rimowa brachte ihre Wanderausstellung „Seit 1898“, mit der sie ihr 125-jähriges Bestehen zelebriert, in die Stadt. Unterstreichen möchte man mit dieser Überblicksschau interessanterweise auch die eigene „Germanness“, also die deutsche Identiät der Marke.

Teil der Rimowa-Ausstellungsarchitektur: eine kunterbunte Wand für Selfiefreudige.
Teil der Rimowa-Ausstellungsarchitektur: eine kunterbunte Wand für Selfiefreudige. Jason Sean Weiss/BFA.com

Nach den Internationalisierungsbestrebungen der letzten Jahre sei es nun, hörte man bei Rimowa, an der Zeit, die deutschen Ursprünge und den Verweis auf die Ingenieurskunst der für ihre robusten Aluminiumkoffer bekannten Marke hervorzuheben. Zuvor war die Ausstellung in Tokio gezeigt worden, Ende des Jahres geht sie weiter nach Shanghai und 2024 wird man sie in Köln sehen – parallel zur angekündigten Eröffnung einer neuen Flagship-Bouique. Neben historischen Stücken aus dem Archiv zeigte man auch Leihgaben von Prominenten: Lifestyle-Doyenne Martha Stewart etwa, die ihren Koffer selbst mit Filzstift bekritztelt, anstatt Hotelaufkleber daran anzubringen, wanderte durch die Chelsea Factory.

Martha Stewart hatte ein selbst gestaltetes Rimowa-Modell als Leihgabe bereit gestellt.
Martha Stewart hatte ein selbst gestaltetes Rimowa-Modell als Leihgabe bereit gestellt. Jason Sean Weiss/BFA.com

Nicht deutschen Urprungs, sondern, wie man hierzulande wissen dürfte, mit Wiener Wurzeln ausgestattet ist die Marke Helmut Lang. Der legendäre Gründer lebt heute als Kunstschaffender bei New York, völlig unabhängig von ihm operiert die Fashion-Brand, die seinen Namen trägt. Nach einigen Jahren der eher bedeutungslosen Kollektionsgestaltung erwartet man sich nun neue Impulse von dem jungen Avantgardedesigner Peter Do: Er feierte seinen Einstand bei dieser Fashion Week mit den Entwürfen für Sommer 2024. Zahlreiche Elemente verwiesen auf die Arbeit von Helmut Lang, den Do, wie er vorab wissen ließ, als Inspirationsquelle schätzt. Als kreativen Gastimpuls flocht Do zudem literarische Zitate des US-vietnamesischen Autors Ocean Vuong in seine Arbeit ein.

Peter Do zeigte seine erste Kollektion für die Marke von Helmut Lang. Literarisch wertvoll: Zitate von Autor Ocean Vuong.
Peter Do zeigte seine erste Kollektion für die Marke von Helmut Lang. Literarisch wertvoll: Zitate von Autor Ocean Vuong.APA / AFP / Angela Weiss

Bei der US-Traditionsmarke Coach feierte Designer Stuart Vevers sein zehnjähriges Firmenjubiläum. Der kommerzielle Erfolg der für ihre Accessoires bekannten Brand ist ungebrochen, zudem lobt man Vevers’ Arbeit an der Ready-to-Wear-Kollektion. Im August kündigte der Mutterkonzern von Coach, Tapestry Inc., an, die Capri-Holding erwerben zu wollen, zu der Marken wie Michael Kors und Versace gehören. Für Aufregung sorgte bei Coach und damit zum Auftakt der New York Fashion Week auch die Tatsache, dass Peta-Protestantinnen die Laufstegpräsentation unterbrachen und sich mit Transparenten gegen die Verarbeitung von Leder in der Modebranche aussprachen.

Bei der US-Traditionsmarke Coach sorgten Protestantinnen für Aufsehen, die sich gegen die Verarbeitung von Leder aussprachen.
Bei der US-Traditionsmarke Coach sorgten Protestantinnen für Aufsehen, die sich gegen die Verarbeitung von Leder aussprachen. APA / AFP / Angela Weiss

Compliance-Hinweis: Die Reise des Autors nach New York wurde von Rimowa unterstützt.

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