Sanierung von Dayli gescheitert

Haberleitner
HaberleitnerAPA/HERBERT NEUBAUER
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Das Landesgericht Linz hat den Sanierungsplan als unzulässig zurückgewiesen.

Linz. Geglaubt hat ohnehin niemand mehr daran – außer vielleicht Ex-Dayli-Chef Rudolf Haberleitner. Jetzt ist das Sanierungsverfahren der Drogeriekette Dayli auch offiziell gescheitert. Das Landesgericht Linz hat den Sanierungsplan mit Beschluss vom 31.Jänner als unzulässig zurückgewiesen.

Damit bleibt nur noch die Abwicklung, und das bedeutet, dass die Gläubiger von Dayli voraussichtlich weniger bekommen werden, als das bei einer Sanierung der Fall gewesen wäre. Laut Gerhard Weinhofer von der Creditreform ist die anfangs gebotene Quote von 25 Prozent nicht haltbar. Gläubigerschützer schätzen die Vermögenswerte von Dayli auf 20 Mio. Euro. Demgegenüber stehen bisher angemeldete Forderungen von 90 Mio. Euro.

Unrechtmäßige Zahlungen

„Was die Gläubiger nach der Abwicklung tatsächlich bekommen werden, ist noch nicht abschätzbar“, sagt Dayli-Masseverwalter Rudolf Mitterlehner zur „Presse“. Er sei gerade dabei, die „Vergangenheit von Dayli aufzuarbeiten“. Dabei gehe es unter anderem darum, ob Haberleitner Konkursverschleppung anzulasten sei. In Sachen der verschwundenen Million im Koffer ermittle nach wie vor die Staatsanwaltschaft.

Im Moment überprüft Mitterlehner, ob gewisse Zahlungen, die kurz vor der Insolvenzeröffnung geflossen sind, rechtmäßig waren: „Da geht es darum, dass bestimmte Rechnungen noch beglichen wurden, während andere kein Geld mehr gesehen haben.“

Um da nachträglich wieder Gerechtigkeit herzustellen, sei es denkbar, dass etwa Lieferanten die letzten Zahlungen, die sie von Dayli erhalten haben, wieder zurückerstatten müssen. Dieses Geld würde im Rahmen der Abwicklung auf alle Gläubiger aufgeteilt. (APA/es)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.02.2014)

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