Reaktionen: "DiTech hat den selben Fehler wie Birg begangen"

In den sozialen Netzwerken wurde am Montag heftig über die Insolvenz der Wiener IT-Kette diskutiert. Nicht alle drückten ihr Bedauern aus.

Bedauern, Spott und viele offene Fragen: Die angekündigte Insolvenz der österreichischen Computerhandelskette DiTech hat in den sozialen Netzwerken für Bewegung gesorgt.

Immer wieder bedanken sich User auf Facebook und Twitter für die "erfrischende Offenheit" von DiTech-Gründer Damian Izdebski, der in einem "Offenen Brief" mit sich selbst hart ins Gericht geht. Ein Facebook-Fan der Kette kommentiert: "Endlich mal jemand der zu seinen Fehlern steht und sich traut etwas zu verändern".

Auch auf Twitter gibt es Anerkennung für Izdebskis offene Worte:

Spott und Häme schwingen dagegen im Ratschlag von FPÖ-Mandatar Christian Hafenecker mit, der sich an ein ORF-Sommergespräch mit Heinz-Christian Strache im Jahr 2010 erinnert.

Andere erinnern sich, dass das Unternehmen mehrere Auszeichnungen abgeräumt hat (Anmerkung: Zuletzt im Juli 2012 von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner eine staatliche Auszeichnung "für besondere wirtschaftliche Leistungen").

"Ist mein Geld weg?"

Zufriedene Kunden versichern indes, dem Unternehmen weiter die Treue zu halten - trotz der aktuellen Zahlungsschwierigkeiten, von denen auch mehrere User auf Facebook berichten: "DiTech schuldet mir noch Geld von einer im Februar stornierten Bestellung und überweist nicht zurück, weiß jemand wie das jetzt rechtlich aussieht? Ist mein Geld weg?", fragt sich ein Kunde.

Aber auch auf die positiven Seiten einer Insolvenz wird hingewiesen:

Andere kommentieren, dass sie der Kette schon vor längerer Zeit den Rücken zugekehrt haben und auf andere Händler ausweichen: "Als ehemals großer Fan von DiTech habe ich mit jedem Jahr seit der Expansion vom kleinen Elektroladen hinterm Lidl zum Großunternehmen weniger Waren bei euch gekauft. Geschäfte wie e-tec haben einfach genau das übernommen, was früher DiTech war - ein kleines süßes Geschäft ums Eck ohne pompöse Hallen oder Ledersitzmöglichkeiten", schreibt ein User auf Facebook.

Immer wieder gibt es Kritik am rasanten Wachstumskurs:

"Den selben Fehler wie Birg begangen"

Auch der Name "Birg" fällt häufig. Das österreichische Computerfachgeschäft, das Mitte der 1990er Jahre gegründet wurde, fusionierte erst mit Vobis, wurde nach der Insolvenz von Vobitech wieder an Manfred Birg verkauft - und musste die verbliebenen sieben Filialen im Jahr 2006 für immer zusperren. "Grundlegend hat Di-Tech den selben Fehler wie damals Birg begangen. Expansion, Expansion und Geldmittel waren keine mehr da", schreibt ein Leser auf Facebook.

Andere rufen gleich das Ende einer Branche aus ...

... während die einen den Neuigkeitswert der Nachricht nicht wirklich erkennen.

Und so mancher sieht die ganze Geschichte sowieso in einem breiteren Kontext:

(Red.)

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