Die restlichen Anteile sollen bei der Gründerfamilie Izdebska bleiben. 120 Mitarbeiter wurden beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet.
Der insolvente Wiener Computerhändler DiTech hofft auf die finanzielle Hilfe eines deutsches Investors mit polnischen Wurzeln. Er soll 51 Prozent an DiTech übernehmen, die Gründerfamilie Izdebska dann 49 Prozent halten, sagte DiTech-Sprecher Mario Gündl am Donnerstag zur APA. Der zuletzt in Medienberichten genannte polnische Investor komme eigentlich aus Deutschland und wolle ungenannt bleiben. Morgen soll der Deal fixiert sein und das Sanierungsverfahren beim Handelsgericht (HG) Wien angemeldet werden.
Beim AMS-Frühwarnsystem wurden bereits mehr als 120 DiTech-Mitarbeiter angemeldet. Geplant ist wie berichtet zwischen 60 und 80 Mitarbeiter abzubauen und einige Filialen zu schließen. Die Gewerkschaft informiere derzeit die Mitarbeiter über arbeitsrechtliche Belange, so GPA-Vizechef Karl Proyer. Zur Situation des Unternehmens will er sich zurzeit nicht äußern. "Spekulationen helfen den Mitarbeitern nicht."
Das IT-Unternehmen DiTech ist, wie die "Presse" exklusiv berichtete, durch eine zu rasche Expansion, die fremdfinanziert wurde, in Finanzprobleme geschlittert. Dazu kam, dass auch das operative Geschäft nicht mehr so gut lief.
DiTech war eines von Österreichs Vorzeigeunternehmen. 1999 von Damian und Aleksandra Izdebski gegründet, expandierte DiTech schnell und baute in ganz Österreich Filialen auf. Nun wird das Unternehmen geschlossen ... DiTech
... Denn DiTech ist mit der Suche nach einem Investor gescheitert. Von der Schließung sind 22 Standorte und rund 250 Mitarbeiter betroffen. APA/HERBERT NEUBAUER
DiTech ist nicht der erste österreichische Computerhändler, der nach Jahren des raschen Wachstums einen Bauchfleck hinlegte. Erstes Beispiel: 2003 meldete die Computerfirma Vobitech mit Sitz in Wiener Neudorf Konkurs an.
Der unter dem Markennamen Vobis und Birg bekannt gewordene Hardware-Discounter hatte zu dem Zeitpunkt mehr als fünf Millionen Euro Schulden. Die Pleite traf 140 Mitarbeiter. Auslöser für die Insolvenz war, dass die niederländische Muttergesellschaft den Geldhahn zugedreht hatte. www.BilderBox.com
Auch der Welser Computerhändler Peluga machte Schritt für Schritt seine Filialen in Wien, Linz und Graz dicht. Im September des Vorjahres sperrte auch die Welser Zentrale zu, wie Regionalmedien berichteten. Peluga galt als Geheimtipp, denn die Firma war einer der günstigsten Hard- und Softwarehändler in Österreich. Wohl zu günstig, wie sich letztlich zeigte. Clemens Fabry
Schon etwas weiter zurück liegt die Pleite der Österreich-Tochter des deutschen PC-Discounters Escom. 1996, bald nach der Insolvenz des Mutterunternehmens, meldete Escom Österreich, damals der zweitgrößte österreichische PC-Discounter, Konkurs an. Betroffen waren 13 Filialen. Wikipedia/Schnatzel
Spektakulär war die Pleite des Elektronikhändlers Niedermeyer im Vorjahr. Niedermeyer war kein klassischer Computerhändler sondern verkaufte Fotoapparate, Fernseher, Stereoanlagen, etc. Am Ende wurde dem Unternehmen wohl das Internet zum Verhängnis. Clemens Fabry
Am 2. April 2013 meldete Niedermeyer Insolvenz an - mit 29 Millionen Euro Schulden. 53 der 98 Filialen wurden sofort geschlossen, 280 der damals 580 Beschäftigten verloren auf der Stelle ihren Job. Heute ist das 1957 von Helmut Niedermeyer gegründete Traditionsunternehmen schon Geschichte. APA/ROLAND SCHLAGER
Das Schicksal von Niedermeyer erinnert an die Cosmos-Pleite. Zu Beginn des Jahres 2010 wurde über die Elektronikwaren-Kette der Konkurs verhängt. Betroffen waren 1160 Mitarbeiter. Einige Filialen wurden vom Konkurrenten Saturn übernommen. Clemens Fabry
Der schwer angeschlagene IT-Händler muss die für heute, Freitag, geplante Anmeldung des Insolvenzverfahrens verschieben. Verhandlungen mit dem potentiellen Investor ziehen sich.