Hintergrund: Etwa 200 Waldbrände pro Jahr in Österreich

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Weltweit gesehen werden mehr als 90 Prozent aller Waldbrände durch menschliche Tätigkeiten ausgelöst.

Im Vorjahr hat es in Österreichs Wäldern 200 mal gebrannt, wobei zumindest 111 Hektar vernichtet wurden. Der heiße und trockene Sommer 2013 hat sich auch in der Waldbrand-Datenbank der Wiener Universität für Bodenkultur (Boku) niedergeschlagen: Alleine im August gab es 106 Feuer, im Juli 59, so Harald Vacik vom Institut für Waldbau. Und heuer wurden im Jänner zwei, im Februar sieben und im März 20 Waldbrände registriert.

Die vernichteten Forstflächen würden sich nicht ganz exakt bestimmen lassen, da nicht von allen Waldbränden immer vollständige Daten vorliegen. Zudem gebe es sowohl bei der Zahl der Ereignisse als auch bei den verbrannten Hektar große Schwankungen von Jahr zu Jahr: 

  • 2009: 138 Waldbrände, 72 Hektar vernichtet
  • 2010: 139 Waldbrände, 49 Hektar vernichtet
  • 2011: 267 Waldbrände, 90 Hektar vernichtet
  • 2012: 259 Waldbrände, 59 Hektar vernichtet

Einzelereignisse haben einen großen Einfluss auf die Statistik. "Im August 2013 wurden bei zwei, drei großen Feuern in Niederösterreich alleine an die 100 Hektar zerstört", schilderte Vacik.

Weltweit gesehen werden mehr als 90 Prozent aller Waldbrände durch menschliche Tätigkeiten ausgelöst, ist auf der Homepage der Boku nachzulesen. Die einzig relevante natürliche Ursache in Österreich sind Blitzschläge.

Unterschieden werden drei verschiedene Arten, die oft in Kombination auftreten:

  • Erdfeuer, Glimm- oder Humusbrände laufen meist unterirdisch ab. Oft ist keine oder nur geringe Flammenentwicklung feststellbar. Es wird Streu und oberirdisches Material verbrannt. Es breitet sich in der Regel nur sehr langsam aus.
  • Boden-, Lauf- oder Oberflächenfeuer sind rascher voranschreitende Feuer, bei denen die Bodenvegetation, Büsche, Blätter und herabgefallene Äste verbrennen. Das Feuer breitet sich vertikal nur wenig aus. Die Intensität eines Oberflächenfeuers, also das Ausmaß der Wärmefreisetzung, kann von sehr niedrig bis sehr hoch reichen.
  • Kronen- bzw. Vollfeuer sind meist sehr starke und heftige Feuer, die sich von der Bodenoberfläche (als Lauffeuer) zu den Baumkronen ausbreiten. In der Regel benötigen sie zahlreich vorhandenen Brennstoff sowie Baumkronen in nicht zu großen Abständen. Sie treten vor allem dann auf, wenn bereits genügend Bodenmaterial in Brand gesetzt wurde. Häufig entstehen sie im Zuge starker Windströmungen und/oder steilen Hängen. Vom Wind getriebene Kronenfeuer können sich kilometerweit ausbreiten, bis entweder die Lufttemperatur genügend abnimmt oder zu wenig Brennstoff vorhanden ist. Kronenfeuer, die sich hangaufwärts ausbreiten, brennen meist nur bis zum Gipfel des Berges und verlaufen, wenn überhaupt, hangabwärts als Oberflächenlauffeuer weiter.

(APA)

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