Die Kosten nach dem "bisher größten Waldbrand Tirols" belaufen sich laut Land auf 3 Mio. Euro. Ein 18-Jähriger hatte das Feuer mit einer Zigarette ausgelöst.
Nach dem großflächigen Waldbrand oberhalb von Absam in Tirol in der vergangenen Woche hat die Tiroler Landesregierung am Dienstag ein Hilfs- und Maßnahmenpaket beschlossen. Ersten Schätzungen zufolge gehe man von Gesamtkosten in der Höhe von rund drei Millionen Euro aus, erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in einer Aussendung.
Tirol werde die Finanzmittel gemeinsam mit dem Bund bereitstellen, die Finanzierungsverhandlungen würden demnächst geführt, sagte Platter. Aufgrund der durch den Brand verursachten Entwaldung und der Zerstörung von Schutzbauten würden Erosion, Rutschungen und Lawinen drohen. Das Land sprach vom "bisher größten Waldbrand Tirols".
Platter gegen Schadenersatzforderungen
Das Feuer war Donnerstagvormittag auf dem Hochmadkopf durch eine weggeworfenen Zigarette eines 18-jährigen Wanderers ausgelöst worden und hatte sich in der Nacht auf Freitag auf eine Fläche von rund 50 Hektar ausgeweitet. Hunderte Einsatzkräfte und bis zu acht Hubschrauber kämpften gegen die Flammen. Am Sonntag konnte schließlich "Brand aus" gegeben werden.
Der 18-Jährige wurde wegen der "fahrlässigen Herbeiführung einer Feuersbrunst" auf freiem Fuß angezeigt. Landeshauptmann Platter sprach sich unterdessen klar gegen mögliche Schadenersatzforderungen an den 18-Jährigen aus. Er wolle sich dafür einsetzen, dass es dazu in Absprache mit dem Bund und der Gemeinde Absam nicht kommen werde, erklärte Platter.
15-Jahre-Plan für Schutzwald und -bauten
Schutzwald und Lawinenschutzbauten sollen nun im Rahmen eines auf 15 Jahre angelegten Drei-Stufen-Planes so rasch wie möglich wieder hergestellt werden. In der ersten Phase seien Sofortmaßnahmen vorgesehen, die den verbleibenden Waldboden sichern und einen Bodenabtrag verhindern sollen. Sobald die Flächen schneefrei sind, werde eingesät, hieß es. An neuralgischen Stellen würden zur Verfestigung des Bodens Kokosmatten aufgebracht und eventuell noch vorhandene Schutzbauten auf ihre Funktionstüchtigkeit hin untersucht.
In der zweiten Phase werde mit der Aufforstung und der Neuerrichtung der Schutzbauten begonnen. In einem letzten Schritt gehe es dann darum, Pflegemaßnahmen im neuen Schutzwald und allfällig notwendige Ergänzungen der Schutzbauten durchzuführen.
(APA/Red.)