Analyse

Was im ORF jetzt alles zu tun wäre

Blickt auf einen herausfordernden Herbst: ORF-Generaldirektor Roland Weißmann.
Blickt auf einen herausfordernden Herbst: ORF-Generaldirektor Roland Weißmann.Eva Manhart
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Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht vor großen Herausforderungen und lässt sich mit Entscheidungen mitunter lange Zeit. Das schürt Unmut – und Spekulationen.

Wer meint, mit dem neuen ORF-Gesetz, das am 1. Jänner 2024 in Kraft tritt, wäre alles geklärt und der ORF in ruhigeren Fahrwassern, der irrt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht in den kommenden Monaten vor enormen Herausforderungen. Zunächst einmal wird das Unternehmen seinen Kundinnen und Kunden erklären müssen, wie der neue ORF-Beitrag funktioniert (dass nämlich mit wenigen Ausnahmen künftig alle Haushalte dafür zahlen müssen) und was für die 710 Millionen Euro jährlich geboten wird. Mit der Unzufriedenheit jener, die bis dato keine GIS-Gebühr bezahlt haben, ist dabei zu rechnen.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wird nicht müde zu betonen, der ORF sei „für alle“ da. De facto wird es aber immer schwieriger, jüngere Zielgruppen zu erreichen. Das hat nicht nur mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen zu tun, auf die sich der ORF diesbezüglich beruft: Man hätte gern online und im Social-Media-Bereich mehr Bewegungsfreiheit, auch die neuen Regelungen würden hierbei nicht ausreichen.

Zu viele Ressourcen für Ältere

Es liegt, sagen ORFler hinter vorgehaltener Hand, vor allem auch an den Strukturen: Zu viele Ressourcen seien an Bestehendes gebunden, an Angebote für bereits vorhandene, ältere Zielgruppen. Man sei zu wenig flexibel, es gebe Widerstand gegen Veränderungen, was auch an der Altersstruktur der Mitarbeiter liege. Man sei „zu sehr mit sich selbst beschäftigt“, statt sich an den Bedürfnissen der Zuschauer zu orientieren.

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