Zusammenarbeit

Putin nimmt Einladung nach Nordkorea an

Wladimir Putin und Kim Jong-un bei ihrem Treffen in Russland. Ein Gegenbesuch soll folgen.
Wladimir Putin und Kim Jong-un bei ihrem Treffen in Russland. Ein Gegenbesuch soll folgen. APA / AFP / Str
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Man habe vereinbart, angesichts der „militärischen Bedrohungen, Provokationen und Tyrannei der Imperialisten“ die strategische und taktische Zusammenarbeit weiter zu verstärken, heißt es aus Nordkorea. Zur Vorbereitung wird Außenminister Lawrow im Oktober nach Pjöngjang reisen.

Russland und Nordkorea wollen ihre Beziehungen nach dem jüngsten Gipfeltreffen in Wostotschny weiter festigen. Eine Einladung von Machthaber Kim Jong-un nach Nordkorea habe Putin „dankend angenommen und die weiteren Abstimmungen erfolgen über diplomatische Kanäle“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag russischen Agenturen zufolge. Ein Datum ist demnach noch nicht ausgemacht.

Man habe vereinbart, angesichts der „militärischen Bedrohungen, Provokationen und Tyrannei der Imperialisten“ die strategische und taktische Zusammenarbeit weiter zu verstärken. Das Treffen am Mittwoch im Fernen Osten Russlands habe die bilateralen Beziehungen auf eine neue Ebene gehoben. Kim äußerte dem Bericht zufolge seine Bereitschaft, stabile und zukunftsorientierte Beziehungen für die nächsten 100 Jahre zu fördern.

Zur Vorbereitung dürfte der Besuch von Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Pjöngjang dienen. Der 73-Jährige soll nach Angaben Peskows im Oktober ins weitgehend abgeschottete Nachbarland reisen. Die Vorbereitungen dafür seien angelaufen, teilte Peskow mit.

USA und Südkorea zeigen sich beunruhigt

Es sei „beunruhigend“, dass Russland mit Nordkorea über eine Zusammenarbeit bei Programmen spreche, die möglicherweise gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrates verstoßen würden, sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller nach dem Gipfel. Die USA würden „nicht zögern“, zusätzliche Sanktionen gegen Russland und Nordkorea zu verhängen, sollten diese neue Waffengeschäfte abschließen.

Auch der südkoreanische Vereinigungsminister Kim Young-ho äußerte sich „tief besorgt“ über eine militärische Zusammenarbeit und mögliche Waffengeschäfte zwischen den Regierungen in Pjöngjang und Moskau. Die beiden Länder verfolgten offenbar weiterhin „irgendeine Art“ militärischer Geschäfte. „Wir fordern Russland und Nordkorea erneut auf, ihre illegalen Handlungen zu beenden, die sie isolieren und zurückwerfen, und die internationalen Regeln, einschließlich der Resolutionen des Sicherheitsrates, zu respektieren“.

Militärische Zusammenarbeit geplant

Russland will Nordkorea beim Bau von Satelliten unterstützen. Putin machte am Mittwoch zahlreiche Andeutungen, dass eine militärische Zusammenarbeit besprochen worden sei, nannte aber nur wenige Details. Analysten gehen davon aus, dass die aus Nordkorea angereiste Delegation für eine militärische Kooperation spricht. An den Gesprächen nahm auch der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu teil. Der Kreml erklärte, sensible Gespräche zwischen Nachbarstaaten seien eine private Angelegenheit. (APA/Reuters)

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