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Musk will alle Twitter-Nutzer auf X zur Kasse bitten

APA / AFP / Mandel Ngan
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Beinahe im Vorbeigehen kündigt Elon Musk an, dass Twitter, X, künftig nicht nur für Abonnenten kostenpflichtig sein wird. Nur so sei es möglich, den „großen Armeen aus Bots“ beizukommen.

Es kommt, was kommen musste: Elon Musk kündigt an, seine 44 Milliarden Dollar Plattform X hinter die Paywall zu geben. Das heißt, dass künftig alle Nutzer zahlen müssen.

Es geht nicht um seine Milliarden-Investition, oder darum, dass wichtige Werbekunden nach der Übernahme ihr Geld und ihre Beine in die Hand genommen haben. Nein, die Bots, also automatisierte Programme zur Stimmungsmache und -beeinflussung sollen damit vertrieben werden. 

Die „großen Armeen aus Bots“ sollen also damit vertrieben werden, dass die knapp 350 Millionen Nutzer einen kleinen monatlichen Beitrag zahlen. Welcher Betrag Musk vorschwebt, das wollte er in dem Lifestream nicht erwähnen. Aber auch das ist nicht ungewöhnlich für den Milliardär. Zuerst möchte er wohl die Reaktion auf seine Idee hören, ehe er konkret wird. Man erinnere sich an die Einführung von „Blue“, dem jetzigen Abo-Modell für verifizierte Nutzer. 

Das Premium-Modell wird seit dem Start kontinuierlich ausgebaut und Nutzer, die bereit sind, acht Euro pro Monat zu zahlen, werden auch öfter in den Newsfeeds angezeigt. 

Kampf gegen Antisemitismus

Dabei ging es primär in dem Livestream auf X gar nicht um die Finanzierung von Twitter, pardon, X. Sondern vielmehr darum, wie dem Antisemitismus auf der Plattform begegnet werden kann. Dazu sprach er mit Israels Premierminister Benjamin Netanyahu, welcher extra dafür nach Kalifornien kam, ehe er zur UN-Vollversammlung weiterreiste. 

Musk nutzte das Gespräch dafür, um seine Aussagen der letzten Wochen und Monate ins rechte Licht zu rücken. So machte er die jüdische Organisation ADL für Einnahmensverluste verantwortlich, beteiligte sich an einer fragwürdigen Hashtag-Kampagne und bezeichnete den jüdischen Milliardär Soros als Menschenhasser, der sein Geld dafür nutze, das „Gefüge der Zivilisation“ zu untergraben. 

Die Ankündigung, bald von Twitter-Nutzern Geld verlangen zu wollen, schob das eigentliche Gespräch zwischen Netanyahu und Musk in den Hintergrund. Dabei hätten beide positive Meldungen durchaus vonnöten. Der israelische Premier, um von den innenpolitischen Problemen abzulenken und von der Justizreform. Und für Musk wäre positive Presse nie von Nachteil. 

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