Streit

„Beeindruckt mich wenig“: Wiener Ärztekammerpräsident Steinhart kritisiert Rücktrittsforderungen

Steinhart spricht von einer Kampagne der beiden Vizepräsidenten Erik Huber und Stefan Ferenci gegen ihn.
Steinhart spricht von einer Kampagne der beiden Vizepräsidenten Erik Huber und Stefan Ferenci gegen ihn.APA / Eva Manhart
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Der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer Ferenci forderte Steinharts Rücktritt. Dieser wiederum betont, demokratisch gewählt worden zu sein.

Der Streit in der Wiener Ärztekammer geht in die nächste Runde: Präsident Johannes Steinhart hat am Dienstag die gegen ihn gerichteten Rücktrittsforderungen kritisiert. „Dass der Wiener Ärztekammer-Vizepräsident Stefan Ferenci glaubt, meinen Rücktritt fordern zu müssen, beeindruckt mich wenig“, hielt er fest. Er sei demokratisch zum Präsidenten der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer gewählt worden, betonte er.

„Und wer mich kennt, der weiß, dass ich mich als Demokrat natürlich auch in Zukunft demokratischen Abstimmungen stelle“, versicherte Steinhart: „Eine demokratische Abwahl wäre aber etwas völlig anderes als die Rücktrittsaufforderung eines politischen Mitbewerbers, der glaubt, eine bestimmte - und im Übrigen dafür völlig ungeeignete - Situation für seine Zwecke ausnützen zu können.“

Ferenci mit außerordentlicher Sitzung

Ferenci hatte seine Rücktrittsforderung mit einer außerordentlichen Sitzung der Wiener Kurie der niedergelassenen Ärzte am Freitagabend begründet. Bei dieser Sitzung sei Kurien-Obmann Erik Huber Befangenheit zu bestimmten Themen und Anträgen ausgesprochen worden, erläuterte der Kammerpräsident. Sechs Fraktionen hätten befürwortet, dies zu tun. Nachdem Huber sich geweigert habe, dieses Abstimmungsergebnis zur Kenntnis zu nehmen und den Raum zu verlassen, seien die Mandatare dieser sechs Fraktionen gezwungen gewesen, den Sitzungssaal zu wechseln. „Die Sitzung konnte dort konstruktiv und lösungsorientiert fortgesetzt werden“, hielt Steinhart fest.

„Kampagne gegen mich“

„Seit Monaten läuft eine Kampagne der Wiener Vizepräsidenten Huber und Ferenci gegen mich, um mich aus dem Präsidentenamt zu drängen“, ärgerte sich der Ärztekammer-Präsident. Zum Anlass genommen werden dabei „angebliche Vorgänge“ um die Einkaufsplattform Equip4Ordi, die inzwischen von der Staatsanwaltschaft untersucht würden.

„Huber und Ferenci sollen endlich mit ihren Vorverurteilungen aufhören und die Staatsanwaltschaft ihre Arbeit machen lassen“, forderte Steinhart: „Ich vertraue völlig der Ermittlungsbehörde und ihren Untersuchungsergebnissen, ich bin mir keiner Schuld bewusst und habe auch niemals problematische Weisungen gegeben.“ (APA)

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