SPÖ

Andreas Babler auf Puls24: Dicke Luft in der Luftburg

Moderatorin Corinna Milborn und SPÖ-Chef Andreas Babler im Rahmen der Puls24 TV-Sendung „Bürgerforum Live - Schicksalswahl 2024“ in Wien.
Moderatorin Corinna Milborn und SPÖ-Chef Andreas Babler im Rahmen der Puls24 TV-Sendung „Bürgerforum Live - Schicksalswahl 2024“ in Wien. APA / Georg Hochmuth
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SPÖ-Chef Babler war der erste Gast bei Moderatorin Corinna Milborn im neuen „Bürgerforum“ von Puls24.

Nach den ORF-„Sommergesprächen“ ist nun Puls24 Dienstagabend in seine große Parteivorsitzenden-Runde gestartet. Erster Gast des „Bürgerforums“ war SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler, der sich einer doch sehr kritischen Stammtisch-Runde stellen musste. Allzu viel Neues erfuhr der Seher dennoch nicht.

Anders als der ORF, der auf aufgezeichnete Gespräche in einem düsteren Parlamentskammerl setzte, sucht Puls die Öffentlichkeit. Das Setting für die Bürgerforen ist das Prater-Gasthaus „Kolariks Luftburg“, wo man einen Stammtisch mit außerordentlich Babler-kritischen Bürgern zusammengestellt hatte. Babler durfte freilich nicht mit auf den Tisch, sondern saß mit Moderatorin Corinna Milborn ein paar Meter entfernt und sandte von dort Antworten zurück - gestärkt durch ein „Obi gespritzt“.

Der SPÖ-Chef gab sich dabei durchaus volksnah, duzte den größeren Teil des Stammtisches, der etwa einen Autohändler, eine Pflegerin, eine Schülerin und einen Gastwirten vereinte, und sprach wie üblich mit leichtem Dialekt. So kritisch die Gäste auch fragten, gab ihnen Babler meist im Grunde recht und warf nur dem Autohändler vor, eine eigene Agenda zu fahren.

Die abgegrasten Themen waren Vermögenssteuer, Tempo 80, Arbeitszeitverkürzung, EU-Austritt, Teuerung und Zuwanderung. Recht viel Neues gab es nicht zu hören. Auffällig war allenfalls, dass Babler zwar weiter einer kürzeren Arbeitszeit das Wort redet, diese aber mehr und mehr in die Zukunft schiebt. Das sei auf eine „große Zeitspanne“ gedacht und die Sozialpartner sollten hier für die Branchen adäquate Pläne ausarbeiten, suchte er den Gastwirt zu beruhigen.

Babler: 32-Stunden-Woche nur in SPÖ wäre „unmoralisch“

Dass er die 32-Stunden-Woche nicht in der eigenen Partei umsetzt, begründete Babler interessant. Er fände es „unmoralisch“, dies in einem geschützten Sektor wie der SPÖ einzuführen, während in der Pflege weiter längere Arbeitszeiten gelten würden.

Wiederholt wurde von Babler, dass seine Partei einem Mietpreis-Deckel in der von der Regierung geplanten Form nicht zustimmen werde, da seine Partei die Mieten einfrieren würde. Der Koalition hielt er vor, wie Gaffer auf der Autobahn der Teuerung zuzusehen.

Ein klares Nein des SPÖ-Chefs gab es zum Wunsch eines Zusehers nach einer Abstimmung zu einem EU-Austritt. Ein kompletter Schwachsinn wäre das, meinte Babler. In der Migrationspolitik hätte er nichts gegen Grenzkontrollen zu Italien, müsse man doch wissen, wer in das Land komme. Einer kritischen Stammtisch-Sitzerin, die wegen der vielen Zuwanderer von Wien nach Niederösterreich zieht, wohl weniger gefallen hat, dass Babler für einen Verteilungsmechanismus in der EU warb. Vermisst werden von ihm Rückführungsabkommen. Immerhin gestand er zu, dass es in „gewissen Grätzeln“ Probleme gebe. Da müsse man eben etwas tun, um diese zu lösen und nicht nur Stimmung machen.

Als nächste dem Volk im Wirtshaus begegnet kommende Woche Neos-Obfrau Beate Meinl-Reisinger. (APA)

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