Gewalt eskaliert

Tote bei Unruhen im Kosovo: Belagerung von Kloster beendet

Zivilisten wurden in Sicherheit gebracht, Polizei umstellte das Kloster in Bansjka.
Zivilisten wurden in Sicherheit gebracht, Polizei umstellte das Kloster in Bansjka.APA / AFP / Handout
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Maskierte Männer töteten einen Kosovo-Polizisten. Auch drei Angreifer starben. Die Identität der Bewaffneten war zunächst noch unklar. Premier Kurti macht Belgrad für den Überfall verantwortlich. Der serbische Premier Vučić meldete sich nach langem Schweigen doch noch zu Wort.

Im Nordens des Kosovo ist die Lage gefährlich eskaliert. Bei einer von Unbekannten errichteten Straßensperre im Dorf Banjska bei Zvečan wurde am Sonntagmorgen ein albanischer Angehöriger der Kosovo-Polizei erschossen und ein weiterer verletzt. Auch am Sonntagvormittag waren rund um das von kosovarischen Sicherheitskräften abgeriegelte Dorf laut lokalen TV-Journalisten stundenlang Schusswechsel zu hören. Etwa 30 bewaffnete Männer verschanzten sich später stundenlang in einem Kloster, bevor das Innenministerium in Pristina am Abend mitteilte, das Gelände sei „nach mehreren Kämpfen“ wieder unter Kontrolle der Behörden. Die Polizei informierte über „den Tod von drei Angreifern und die Festnahme von vier (zivilen) Verdächtigen“. 

Für Kosovos Premier, Albin Kurti, gibt es keinen Zweifel, dass Belgrad hinter der jüngsten Eskalation im überwiegend serbisch besiedelten Nordwestzipfel des Landes steht. Bei den schwerbewaffneten und uniformierten Maskenträgern, die sich am Sonntag bei Banjska heftige Schießereien mit kosovarischen Sicherheitskräften lieferten, handle es sich keineswegs um bewaffnete Zivilisten oder Schmugglerbanden, erklärte er nach einer Sitzung des Sicherheitsrats in der Hauptstadt Prishtina. Es seien vielmehr „professionelle“ Angehörige von Serbiens Polizei oder Armee. „Sie sind umzingelt. Wir fordern sie auf, sich zu ergeben.“ Am Abend hieß es, dass auch drei der Angreifer getötet worden seien.

Maskierte Bewaffnete in Geländefahrzeugen

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