Auszeichnung

Und wieder ein falsch verschicktes Mail – diesmal zum Nobelpreis

Die drei Preisträger wurden bereits vorab genannt.
Die drei Preisträger wurden bereits vorab genannt.APA / AFP / Jonathan Nackstrand
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Die heutigen Chemie-Nobelpreisträger wurden vorzeitig preisgegeben. „Das ist natürlich misslich. Wir bedauern zutiefst“, sagte der Generalsekretär der Akademie.

Falsch versendete Mails sind nicht nur in Österreich Thema. Verwirrung gab es heute, Mittwoch, wegen eines solchen auch in Stockholm und bald in der ganzen Welt: Die ausgewählten diesjährigen Chemie-Nobelpreisträger wurden versehentlich vorzeitig verraten. Ihre Namen standen am Morgen in einer per Mail verschickten Pressemitteilung der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften (KVA) - vier Stunden vor der eigentlichen Bekanntgabe. Wer die Nobelpreise bekommt, wird vor der Bekanntgabe in allen stets streng geheim gehalten.

Mitglieder der Akademie sagten daraufhin, dass ein Beschluss über die Preisträger noch nicht gefasst sei. Wobei die Namen dann später bestätigt wurden. Den Chemie-Nobelpreis 2023 „für die Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten“ bekommen die drei in den USA tätigen Forscher Moungi G. Bawendi, Louis E. Brus und Alexei I. Ekimov. (Und hier erfahren erklärt „Die Presse“, wofür genau.) Die drei Preisträger waren vorab nicht als Favoriten gehandelt worden. Vielmehr war in Fachkreisen darauf getippt worden, dass Forschungen in der synthetischen Biologie oder der DNA-Sequenzierungen ausgezeichnet werden könnten.

„Das ist natürlich misslich“

Die Schwedische Königliche Akademie der Wissenschaften hat zerknirscht auf das Durchsickern der Namen der diesjährigen Chemie-Nobelpreisträger reagiert. „Das ist natürlich misslich. Wir bedauern zutiefst, was passiert ist“, sagte der Generalsekretär der Akademie, Hans Ellegren, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Stockholm.

Dass die Namen von Nobelpreisträgern im Voraus durchsickern, kommt eher selten vor. Die Akademie-Vertreter sind sehr darauf bedacht, dass ihre Beratungen über die Preisträger geheim bleiben. Selbst die Liste der Nominierten wird unter Verschluss gehalten. Als ein weiteres Beispiel für eine Panne hatte 2010 allerdings die schwedische Zeitung „Svenska Dagbladet“ den Namen des neuen Medizin-Nobelpreisträgers Robert Edwards schon Stunden vor der offiziellen Verkündung gemeldet. (APA/red.)

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