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Zeit der Rücktritte

Alle treten jetzt überraschend zurück. Der „Standard“-Chefredakteur, Juliane Bogner Strauß, Michael Ludwig. Letzterer bleibt immerhin noch Bürgermeister.

Nach dem burgenländischen Landeshauptmann hat sich nun also auch der Wiener aus dem SPÖ-Bundesparteipräsidium verabschiedet. Es ist ja oft so: Ist der Erzfeind, äh Parteifreund, weg, verliert man ein wenig den Sinn im Leben. Den USA ging es nach dem Ende der Sowjetunion so.

Für das SPÖ-Präsidium wird man jetzt bald ein Stelleninserat aufgeben müssen. Gesucht wird: Leidensfähiger Spitzengenosse, der einerseits imstande ist, seine eigene Eitelkeit hintanzustellen und andererseits, Dinge glaubwürdig abzunicken, die er insgeheim für völlig vertrottelt hält. Also einfach wird das nicht.

Das Angenehme an SPÖ ist nun immerhin: Man behält den Überblick. Es gibt nur noch einen kleinen Kreis, der die Partei regiert. Es ist fast so wie früher bei Sebastian Kurz. Nur dass man dort im Laufe der Zeit die Namen kannte.

Als Wiener Bürgermeister hat man immerhin den Vorteil, wenn es einem zu viel wird mit der eigenen Partei: Man kennt so viele Genossen, die einen Kleingarten mit Teich haben, in den man sich kurz zur Erholung zurückziehen kann. (oli)

E-Mail an: oliver.pink@diepresse.com

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