Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat nur über einen Teil des Westjordanlands die Kontrolle. Aber alle wollen jetzt mit ihm reden.
Sein jährlicher Auftritt vor der UN-Generalversammlung und seine rituelle Klage über die „rassistische“ Besatzungsmacht Israel vor wenigen Wochen in New York fanden kaum noch Beachtung. Die westliche Welt hatte den Palästinenserführer Mahmoud Abbas, den Chef der Autonomiebehörde mit Sitz in Ramallah im Westjordanland, abgeschrieben. Zu erratisch, zu sperrig, zu dogmatisch gerierte sich der bald 88-Jährige – und zu antisemitisch.
Im Vorjahr hatte er Olaf Scholz im Bundeskanzleramt mit derlei Äußerungen in Verlegenheit gebracht. Und auch heuer sorgte er im Westen wieder für Unmut, als er sagte, die Juden seien selbst am Holocaust schuld. Paris und andere Städte entzogen ihm alle Würden.