EM-Qualifikation

Italien erneut in Not – wer schafft es zur Euro?

Moise Kean und Italien droht schon wieder das Verpassen eines großen Turniers.
Moise Kean und Italien droht schon wieder das Verpassen eines großen Turniers.Reuters / Andrew Couldridge
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England hat es mit einem 3:1 gegen Italien geschafft, die „Three Lions“ fixierten ihr Ticket für die EM 2024 in Deutschland. Zwei Runden vor dem Ende der Qualifikation stehen nun schon neun Teilnehmer fest. Unter jenen, die weiter zittern müssen, findet sich der amtierende Titelträger Italien wieder.

Die Revanche ist gelungen. Nachdem sich England im EM-Finale 2021 Italien beugen musste, schlug der Vize-Europameister im Duell mit dem Europameister am Dienstagabend zurück und steht nach dem 3:1-Heimsieg als neuntes Team vorzeitig in der Endrunde. Neben Gastgeber Deutschland sind 2024 auch schon Österreich, Belgien, Spanien, Schottland, Frankreich, Türkei und Portugal fix dabei.

Vor den abschließenden beiden EM-Qualifikationsrunden müssen hingegen noch einige Fußball-Topnationen zittern. Allen voran die Niederlande, Kroatien, Polen – und Italien. Die „Squadra Azzurra“ erwartet am 20. November ihren sportlichen Tag der Wahrheit in Leverkusen. Nach der Niederlage bei den Engländern steht schon jetzt fest, dass eine Entscheidung über die direkte EM-Qualifikation erst beim direkten Duell mit den Ukrainern stattfindet. Dieses wird wegen des russischen Angriffskrieges auf neutralem Grund ausgetragen.

„Keine Angst vor irgendetwas“

Trainer Luciano Spalletti kommentierte zu den drohenden Szenarien des Scheiterns: „Ich habe keine Angst vor irgendetwas. Es ist normal, dass du solche K.o.-Spiele bestreiten musst.“ Die Ukraine hat nun 13 Punkte. Italien steht bei zehn Zählern, hat aber am 17. November gegen Nordmazedonien eine zusätzliche Partie vor dem Showdown am letzten Spieltag. Gelingt dann ein Sieg, würde gegen die Ukraine ein Remis reichen. Sonst braucht es in der Leverkusener Arena zwingend einen Sieg. „Wir müssen eine noch bessere Einstellung an den Tag legen“, sagte Spalletti. Im Misserfolgsfall bliebe zwar im März 2024 der Umweg über die Nations League, doch in einer solchen Drucksituation scheiterte Italien bereits vor der WM 2022. Auch die WM 2018 hatte die stolze Fußballnation verpasst.

Doch das ist nicht die einzige Sorge Italiens. Der neue Wettskandal hat seit Dienstag erste juristische Konsequenzen. Nationalspieler Nicolò Fagioli von Juventus Turin wird nach einer Vereinbarung mit den Anklägern des Sportgerichts für sieben Monate gesperrt. Die verhältnismäßig geringe Sperre beträgt insgesamt zwölf Monate, fünf davon kann der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler aber mit einer Reihe anderer Verpflichtungen ableisten. Dazu gehört, dass Fagioli sich ein halbes Jahr lang einer Therapie gegen seine Spielsucht unterzieht.

Haaland braucht den Rettungsanker

Sportlich schlechte Meldungen hat Norwegen zu vermelden. Auch mit Stürmerstar Erling Haaland steht bereits jetzt fest, dass die direkte Qualifikation für die Euro im Sommer 2024 nicht mehr gelingen kann. Ein Rettungsanker sind aber die Playoffs, die im März 2024 ausgetragen werden. Über drei Nations-League-Gruppen gibt es insgesamt drei Tickets. Lewandowskis Polen droht dieser Weg, mögliche Gegner wären dann WM-Halbfinalist Kroatien oder Italien. In Liga B muss Norwegen hoffen, dass sich möglichst viele der vor ihnen gelisteten Teams direkt qualifizieren, damit Norwegen an den Playoffs teilnehmen kann. Weil Finnland und Bosnien-Herzegowina schon sicher in den Playoffs sind, sieht es für Haaland und Co. schlecht aus. (red.)

Euro 2024

Diese Teams sind schon qualifiziert: Österreich, Spanien, Portugal, England, Frankreich, Türkei, Schottland, Belgien, Deutschland.
Nächster Spieltag: 16./17./18. November.

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