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Post sieht Trend zu Gebrauchtware

Der Post-Chef Georg Pölzl rechnet heuer mit einem „ordentlichen Umsatzwachstum“ durch das Paketgeschäft.
Der Post-Chef Georg Pölzl rechnet heuer mit einem „ordentlichen Umsatzwachstum“ durch das Paketgeschäft.APA
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Durch die Inflation greifen die Menschen immer häufiger zu Gebraucht- oder Billigware. Das merkt auch die Post, die auf den Trend aufspringen will.

200 Millionen Pakete werde die Post heuer zustellen. Immer mehr davon sind Pakete von Händlern oder Marktplätzen, die gebrauchte oder generalüberholte (refurbished) Ware, von Kleidung bis hin zu elektronischen Produkten, verkaufen. „Das Versenden solcher Waren erfährt gerade ein besonderes Wachstum, wie uns auffällt“, erzählte Post-Chef Georg Pölzl am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Vermehrt seien auch Billigstprodukte von chinesischen Onlineanbietern auf dem Vormarsch. „Der Anteil an solchen Waren ist zwar sehr gering, aber auch das Wachstum solcher extrem preisaggressiven Angebote ist sehr stark“, erklärt Pölzl.

Bewusst einkaufen

Dennoch merke die Post einen „klaren Trend Richtung Recycling und Wiederverwendung“ – vor allem im Bereich der Elektrowaren. Was sich in den Paketen befindet, weiß die Post natürlich nicht. Auffällig ist aber die steigende Zahl an Absendern von einschlägigen Händlern und Plattformen, die sich auf den Verkauf von Secondhand- oder generalüberholter Ware spezialisieren.

»Wir merken einen klaren Trend in Richtung Recycling und Wiederverwendung.«

Georg Pölzl,

Chef der Österreichischen Post

Ein Trend, der mehrere Ursachen haben dürfte: Einerseits macht die hohe Inflation die Menschen preissensibler, andererseits erfolgt auch ein Umdenken hin zu ressourcenschonenderem Einkaufen. Das sieht man auch bei der Online-Plattform Refurbed so. Sie ist seit 2017 der Marktplatz für gebrauchte Elektronik wie iPhones, Laptops und mittlerweile Haushaltsgeräte. Kunden, die dort einkaufen, hätten oft ein Bewusstsein für „problematische Produktionsbedingungen oder den wachsenden Elektroschrott“, erklärt Refurbed-Co-Gründer Peter Windischhofer.

Aber auch die preissensiblen Kundinnen und Kunden sind bei Refurbed mehr geworden. „Zuerst wurde in der Pandemie die Homeoffice-Ausstattung für die ganze Familie gekauft, und nun brachte uns auch die Inflation einen großen Zuwachs“, so Windischhofer. „Viele, die vorher jedes Jahr das neueste iPhone gekauft haben, überlegen nun zweimal, ob ihnen der Preis das wert ist – besonders, da die technologische Neuerung von Modell zu Modell weniger wird. Diese Konsumentinnen und Konsumenten greifen dann lieber auf ein Vorgängermodell zurück, das durch das professionelle Refurbishment unserer Partner genauso gut funktioniert.“

Post springt auf Trend auf

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