Vereitelt

Nigers gestürzter Präsident scheitert mit Fluchtversuch

Ende Juli haben im westafrikanischen Niger Angehörige des Militärs geputscht und den Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt. (Archivbild)
Ende Juli haben im westafrikanischen Niger Angehörige des Militärs geputscht und den Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt. (Archivbild)APA / AFP / Issouf Sanogo
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Die Junta im Niger hat nach eigenen Angaben einen Fluchtversuch des gestürzten Präsidenten vereitelt. „Mitten in der Nacht“ wollte dieser mit seiner Familie aus dem Gewahrsam fliehen.

Die Militärregierung im Niger hat nach eigenen Angaben am Donnerstag einen Fluchtversuch des im Juli gestürzten und seitdem festgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum vereitelt. „Gegen 3 Uhr morgens versuchten (...) Mohamed Bazoum und seine Familie, seine beiden Köche und zwei Sicherheitskräfte aus dem Gewahrsam zu fliehen“, sagte der Sprecher der Militärs, Oberst Amadou Abdramane, im Staatsfernsehen.

Abdramane erklärte, dem Plan zufolge hätte Bazoum zunächst „in einen Unterschlupf am Stadtrand von Niamey“ gebracht werden und dann mit einem „Hubschraubern einer ausländischen Macht“ nach Nigeria flüchten sollen. Der Fluchtversuch sei jedoch misslungen und Bazoum und seine Komplizen wieder festgenommen worden, erklärte der Militärsprecher.

„Ich schreibe als Geisel“

Abdramane rügte Bazoums „verantwortungsloses Verhalten“ und machte keine Angaben dazu, wo sich der gestürzte Präsident am Donnerstagabend aufhielt. Die Militärs im Niger hatten Bazoum am 26. Juli in einem Staatsstreich abgesetzt und die Macht in dem westafrikanischen Sahel-Staat übernommen. Der Putsch wurde international scharf kritisiert.

„Ich schreibe als Geisel“, schrieb Bazoum damals in einem Beitrag der „Washington Post“. Er wurde Anfang August veröffentlicht. „Der Niger wird von einer Militärjunta angegriffen, die versucht, unsere Demokratie umzustürzen, und ich bin nur einer von Hunderten Bürgern, die willkürlich und illegal eingesperrt worden sind“, so Bazoum darin. Und weiter: „Dieser versuchte Putsch ist eine Tragödie für Niger, doch sein Erfolg hätte verheerende Folgen weit über unsere Grenzen hinaus.“ (ag/red)

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