Das Rennen um die einflussreichen Chefredakteursposten im ORF-Newsroom scheint – zumindest teilweise – schon vor Ende des Auswahlprozesses gelaufen. Laut ORF gab es 15 Bewerbungen für sechs Top-Jobs.
Seit Tagen rätselt die Branche: Wie kann es sein, dass ein Kandidat, der als Favorit für einen der drei gewichtigen Chefredakteursposten im ORF-Newsroom gehandelt wird, lang vor dem Ende der ORF-Ausschreibung seinen bisherigen Posten räumt? Johannes Bruckenberger, seit 2019 Chefredakteur der APA, begründete das am Tag der Amtsübergabe an seine Nachfolgerin Maria Scholl damit, dass sich für ihn mit der Bewerbung um die ORF-Funktion ein „Point of no return“ ergeben habe, auch wenn das Ausschreibungsverfahren noch laufe. Es lief noch zehn Tage lang – bis zum 26. Oktober. Neben Bruckenberger werden die bisherige Radiochefredakteurin, Gabi Waldner-Pammesberger, und der bisherige Chef des ORF-Newsdesks, Sebastian Prokop, als aussichtsreichste Kandidaten gehandelt.