Integration

Vorarlberg: Asylwerber sollen sich zu gemeinnütziger Arbeit verpflichten

Symbolbild (Wohnhaus für Asylwerber)
Symbolbild (Wohnhaus für Asylwerber)Presse / Fabry
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Die ÖVP kündigt einen „Vorarlberg Kodex“ an, der bei der Übernahme in die Grundversorgung unterschrieben werden soll.

Die Vorarlberger ÖVP hat am Freitag „klare Regeln“ für Asylwerber angekündigt Bereits bei Übernahme in die Grundversorgung sollen Asylsuchende einen „Vorarlberg Kodex“ unterschreiben, der sie zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet. Zudem soll die „Vorarlberger Integrationsvereinbarung“ überarbeitet und verschärft werden, sie werde neu auch bei negativem Asylbescheid gelten, so Integrationslandesrat Christian Gantner und Klubobmann Roland Frühstück bei einer Pressekonferenz.

Nach dem Wohnen knöpfte sich die Volkspartei im Vorfeld des Wahljahrs 2024 nun das Thema Asyl vor. Man habe als Regierungspartei die Verantwortung, hier Antworten zu geben und die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen, erklärte Gantner: „Zuwanderung braucht Grenzen.“ Es müsse klar zwischen Asyl, Kriegsflucht und Migration unterschieden werden. Man bekenne sich zur Aufnahme von Kriegsvertriebenen und Verfolgten nach der Genfer Flüchtlingskonvention. Derzeit seien 3220 Personen in Vorarlberg in der Grundversorgung, die Hälfte davon aus der Ukraine. 1225 Personen sind laut Gantner in einem Asylverfahren.

Gemeinnützige Arbeit bei Gemeinden oder Vereinen

Künftig sollen Asylwerbende schon bei der Übernahme in die Grundversorgung einen in Ausarbeitung befindlichen „Vorarlberg Kodex“ unterschreiben. Als einziges Bundesland biete man kostenlose Deutschkurse, dafür erwarte man sich im Gegenzug, dass Asylwerbende sich bei Gemeinden oder Vereinen zu gemeinnütziger Arbeit verpflichteten, so Klubobmann Frühstück. Gerade das ehrenamtliche Zusammenarbeiten ermögliche Kontakte und helfe Mauern abzubauen. Gantner verwies bezüglich Umsetzungszeitpunkt und Inhalt des Kodex auf die Integrationsreferentenkonferenz, die das zuständige Ministerium mit einer Prüfung der rechtlichen Umsetzung beauftragte.

Verschärft werden soll zudem die 2016 eingeführte „Vorarlberger Integrationsvereinbarung“, mit der sich bleibeberechtigte Flüchtlinge bei Beantragung der Mindestsicherung zur Mitarbeit bei ihrer Integration bereit erklären. Die neue „Integrationsvereinbarung plus“ soll „verstärkt kommuniziert“ und umgesetzt werden, so Gantner. Sie wird neu auch bei negativem Asylbescheid gelten. Bereits bisher konnten Verstöße eine Mittelkürzung zur Folge haben, auch da soll es Verschärfungen geben.

Wer aber einen negativen Asylbescheid erhalte, müsse konsequent und „flott“ abgeschoben werden, forderte Gantner. Auf die Frage nach Betroffenen, die nach jahrelangen Verfahren gut integriert sind und einen negativen Bescheid erhalten, erklärte Gantner: „Selbst bei Einzelfällen, die vielleicht schmerzen, müssen wir diese Konsequenz haben.“ Die Systeme dürften nicht vermischt werden, betonte der Landesrat. Vom Bund und der EU fordere man, funktionierende Rückführungsabkommen, schnellere Verfahren, einen verstärkten Außengrenzschutz und einheitliche Visa-Regeln. Weitere Verbesserungen forderte die Vorarlberger ÖVP bei der Rot-Weiß-Rot-Karte, schließlich suche die Wirtschaft händeringend nach Fachkräften. „Gewollte Arbeitsmigration ja, aber nicht als Ausweg bei negativem Asylverfahren“, so die Volkspartei. (APA)

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