Leitartikel

„Uncle Joe“ hält die Welt einigermaßen in Balance

US-Präsident Joe Biden regiert mit Augenmaß und ruhiger Hand.
US-Präsident Joe Biden regiert mit Augenmaß und ruhiger Hand.Imago
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In der Außenpolitik macht US-Präsident Joe Biden ziemlich viel richtig. Und doch winkt ihm eine Schlappe. Gegen einen Scharlatan wie Trump wirkt er alt.

Große Fortschritte stehen nicht in den Sternen, wenn sich Joe Biden und Xi Jinping am Rande des Asien-Pazifik-Gipfels in San Francisco treffen. Die gute Nachricht besteht darin, dass sie nach den Spannungen um Taiwan und den Turbulenzen rund um den chinesischen Spionageballon überhaupt zusammenkommen. Die stille Diplomatie zwischen ­Washington und Peking brachte die Supermächte zurück auf die Spur des Dialogs. Ein dritter Großkonflikt neben der Ukraine und Israel wäre das Letzte, was die Welt derzeit brauchen kann.

Dass der Erdball trotz der Kriege und Krisen noch einigermaßen in Balance ist, ist auch das Verdienst eines Mannes, den seine Landsleute ironisch-wohlwollend „Uncle Joe“ nennen und seine Gegner als „Sleepy Joe“ abqualifizieren. Im Spätwinter reiste Eisenbahnfan Joe Biden via Zug nach Kiew und im Herbst mit der Air ­Force One nach Tel Aviv, um der Ukraine wie Israel in einer Zeit der Bedrängnis durch ein Terror-Regime und eine Terrororganisation beizustehen. Das erforderte Courage und einen politischen Mut, den in Kriegszeiten nur wenige US-Präsidenten aufgebracht hätten.

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