Tag der offenen Tür

Jüdisches Museum: „Gerade jetzt muss man das Haus öffnen“

„Jüdische Geschichte kann auch Spaß machen“ – Direktorin Barbara Staudinger im Jüdischen Museum
„Jüdische Geschichte kann auch Spaß machen“ – Direktorin Barbara Staudinger im Jüdischen Museum Clemens Fabry
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Am Sonntag, 19. November, feiert das Jüdische Museum Wien unter erhöhten Sicherheitsauflagen 30-Jahr-Jubiläum in der Dorotheergasse. Eine Absage der Feier stand für Direktorin Barbara Staudinger und ihr Team nicht zur Debatte.

Ein Bundesheer-Soldat steht vor dem Eingang und blickt aufmerksam die Dorotheergasse auf und ab, beobachtet genau, wer am Jüdischen Museum vorbeigeht, wer das Haus durch die große Eingangstür betritt.

Auch wenn in der schmalen Innenstadtgasse ein paar Meter vom Touristenmagneten Café Hawelka entfernt recht viel los ist: Die Zahl der Menschen, die sich in das Jüdische Museum Wien begeben, ist deutlich geringer als zuletzt.

Ein Drittel weniger Besucher

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober und dem Kriegsbeginn in Israel bleiben im Jüdischen Museum in Wien viele Besucher aus. „Leider ist es so, dass wir etwas mehr als ein Drittel weniger Besucher haben als sonst“, sagt Barbara Staudinger, die Direktorin des Jüdischen Museums.

Die Gründe: Sicherheitsbedenken, Angst, „vielleicht auch die Sorge, dass man auf den Konflikt angesprochen wird und Stellung beziehen muss. Das macht mich sehr traurig“, so Staudinger. „Gerade jetzt ist es besonders wichtig zu sehen, wie vielfältig das Judentum ist, wie sehr die jüdische Geschichte verwoben ist mit der Stadt. Gerade jetzt sollte man sich mit Antisemitismus auseinandersetzen, in der Vergangenheit und der Gegenwart.“ 

Am Sonntag (19. November) jedenfalls hofft das Jüdische Museum trotz allem auf ein volles Haus: Da lädt man nämlich zum Tag der offenen Tür, um das 30-jährige Bestehen am Standort im Palais Eskeles zu begehen (davor war die Sammlung in der Israelitischen Kultusgemeinde in der Seitenstettengasse untergebracht).

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