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Die Rückkehr der Wikinger

Wehe, die Klimaaktivisten hätten in Hochgurgl mit ihrer Schüttaktion den rot-weiß-roten Triple-Triumph der Slalom-Asse verhindert. So waren nur die Norweger erzürnt.

Fortuna war den Schweizern und Italienern nicht hold: Vier Rennen, vier Absagen. Die Abfahrt am Fuß des Matterhorns, von Zermatt über den Grenzstein nach Cervinia, die programmierte erste Krönung des Skiwinters, blieb vom Winde verweht. Umso mehr winkte den Österreichern das Glück: Der Triple-Sieg im Herren-Slalom in Hochgurgl war nicht nur für die patriotischen Cheerleader im ORF das Höchste der Gefühle am Timmelsjoch, der Trennlinie zwischen Ötztal und Passeiertal.

Wehe aber, die Klimaaktivisten hätten mit ihrer hochalpinen Schüttaktion den rot-weiß-roten Triumph verhindert! Das Wehklagen und das Gezeter in der ORF-Moderatorenkabine wären groß gewesen. Und die Ötztaler hätten gebebt wie einst Andreas Hofer, der Sandwirt aus St. Leonhard im Passeiertal: Mander, s’isch Zeit!

So waren vor allem die Norweger zornentbrannt. Ex-Weltmeister Sebastian Foss-Solevåg zerrte einen Aktivisten aus dem Zielraum, und Weltmeister Henrik Kristoffersen war nur mit Mühe im Zaum zu halten. Wehe, wenn er losgelassen… Die Wikinger hätten die Sache geregelt, feixte Markus Waldner, der Südtiroler FIS-Renndirektor. Sie sind indes nicht wie Hannibal in der Antike mit Elefanten über die Alpen gekommen, sondern wie Skipionier Sondre Norheim mit Latten – und mit PS-starken SUVs.

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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