Autoindustrie

Putin genehmigt Verkauf von russischem Schaeffler-Werk an Siegfried Wolf

Hinter der PromAvtoConsult steht der österreichische Unternehmer Siegfried Wolf.
Hinter der PromAvtoConsult steht der österreichische Unternehmer Siegfried Wolf.APA/Fotokerschi.at
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Der Kaufpreis für das Werk in Uljanowsk liegt früheren Angaben zufolge bei zehn Millionen Euro. Wolfs Kaufinteresse an dem Werk in Uljanowsk war heuer im März bekannt geworden.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat dem deutschen Auto- und Industriezulieferer Schaeffler grünes Licht für den Verkauf seines Russland-Geschäfts gegeben. Schaeffler könne die Anlage damit an die PromAvtoConsult abgeben, heißt es in einer Erklärung, die der Kreml am Montag veröffentlichte. Hinter der PromAvtoConsult steht der österreichische Unternehmer Siegfried Wolf. Der Kaufpreis für das Werk in Uljanowsk liegt früheren Angaben zufolge bei zehn Millionen Euro.

Wolf sitzt unter anderem im Schaeffler-Aufsichtsrat und führt das Aufsichtsgremium beim Autozulieferer Vitesco, der von Schaeffler übernommen wird. Von 2010 bis 2019 war er Aufsichtsratsvorsitzender der russischen GAZ-Gruppe. Wolf gehört auch das ehemalige MAN-Werk in Steyr in Oberösterreich, das nunmehr Steyr Automotive heißt.

Wolfs Kaufinteresse an dem Werk in Uljanowsk war heuer im März bekannt geworden. Laut dem damaligen „Spiegel“-Bericht ist der Vertrag bereits im Dezember 2022 unterzeichnet worden. Für Kritik sorgten vermutete Verbindungen zum russischen Oligarchen Oleg Deripaska und dass in dem Werk unter anderem die Fertigung eines Transporter-Modells unterstützt wird, das vom russischen Militär für seine Logistik genützt werden soll.

Gegenüber der APA erklärte Kalina damals, dass Wolf den russischen Krieg in der Ukraine zutiefst verurteile und daher seine Tätigkeiten in Russland eingestellt habe. Zudem mache er keine Geschäfte mit Personen, die von internationalen Sanktionen betroffen sind. Darauf achte der Investor auch bei einem möglichen Kauf des Schaeffler-Werks. Kalina wies zudem die Darstellung zurück, wonach in dem russischen Werk Kriegsgerät produziert werde. So handle es sich um ein Fahrzeug, das nur in der Landwirtschaft zum Einsatz komme. Sich an Rüstungsgeschäften zu beteiligen, sei für Wolf undenkbar, so der Sprecher in einem Statement im März. (APA)

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