Kindertheater

Fantastisch: „Der Herr der Diebe“ im Burg-Kasino

Julian von Hansemann, Clara Liepsch, Julia Pitsch, Fabian Cabak und Somira Kossebau
Julian von Hansemann, Clara Liepsch, Julia Pitsch, Fabian Cabak und Somira Kossebau(c) Susannen Hassler-Smith
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Das neue Kinderstück des Burgtheaters ist ein Vergnügen: Großartig gespielt in hinreißendem Bühnenbild.

Eineinhalb Stunden fantastisches Kindertheater. Wann darf man diesen Satz schon schreiben! Hier. Das Burgtheater zeigt im Kasino Schwarzenbergplatz eine rasante, aber auch zauberhaft inszenierte und herzergreifend gespielte Version von Cornelia Funkes Kinderbuch-Bestseller „Herr der Diebe“.

Regisseur Rüdiger Pape, der hier schon „Des Kaisers neue Kleider“ inszenierte, schrieb diesmal auch die Textfassung. Nur kurz für die Älteren: Wir folgen einer Kinderdiebesbande in Venedig, zu der ein Brüderpaar stößt, das vor einer bösen Tante ausgerissen ist. Sie ist ihnen auf den Fersen, aber der von ihr beauftragte Detektiv ist zu nett. Wäre der mysteriöse „Herr der Diebe“ jetzt noch der, den er vorzugeben scheint, hätten wir keinen Spannungsbogen. Am Ende wird die Sozialromanze über Solidarität und das Dilemma, das sein zu wollen, was man nicht ist (alt bzw. jung) auch noch märchenhaft.

Bevor das Ensemble gelobt wird, muss es das Bühnenbild werden: Ein Fantasma wie Venedig aus einem goldenen Baugerüst erstehen zu lassen, das sich zum Staunen aller in- und auseinander schieben lässt, ist reines Vergnügen für den Kopf (Flavia Schwedler). Detto das siebenköpfige Ensemble, das sich hier entlangturnt. Für Komik sind die Erwachsenen-Rollen zuständig, was Arthur Klemt und Katharina Pichler hinreißend tänzelnd erledigen. Die Ernsthaftigkeit ist dem konzentrierten Spiel von Clara Liepsch, Julia Pitsch, Julian von Hansemann, Fabian Cabak und Somira Kossebau zu verdanken. Schnell Karten reservieren, fast ausverkauft.

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