Interview

Klimawissenschaftlerin Kromp-Kolb: „Man kann doch nicht einfach die Zukunft aufgeben!“

Helga Kromp-Kolb: „ Ich kann nicht mit Zuversicht sagen: Wir werden das schaffen.“
Helga Kromp-Kolb: „ Ich kann nicht mit Zuversicht sagen: Wir werden das schaffen.“Clemens Fabry
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Klimawissenschaftlerin Helga Kromp-Kolb erläutert, warum früher Kontakte zu Umweltorganisation tabu waren, weshalb Österreich in der Klimapolitik Nachzügler ist und wieso grenzenloser Optimismus nicht gerechtfertigt ist, sie aber für eine bessere Welt kämpft.

Die Presse: Wann hat sich die Wissenschaft in Österreich mit der Klimaänderung zu beschäftigen begonnen?

Helga Kromp-Kolb: Das muss mitten in den 1980er-Jahren gewesen sein, da wurde ich vom Umweltministerium zur Konferenz in Villach geschickt. Das typische Geschehen damals war auf Luftreinhaltung, vor allem Schwefeldioxid, fokussiert, nicht auf CO2. Es hat in Österreich ziemlich lang gedauert, bis das Klimathema als solches bewusst geworden ist. Und … ich bin nicht sicher, ob alle Menschen, auch in der Politik, heute zwischen den lokal lösbaren Problemen Luftreinhaltung und Plastikvermeidung und dem Klimawandel, der nur global lösbar ist, unterscheiden.

Es gibt einen Bericht der CO2-Kommission der Akademie der Wissenschaften, in dem im Grunde die meisten Maßnahmen angeführt sind, um die CO2-Konzentrationen hinunterzukriegen, über die heute noch diskutiert wird. Dieses silberne Büchel ist 1992 fertig geworden.

Ja, aber es war nicht leicht, diese Forschung überhaupt durchzusetzen …

Warum?

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