„Almost Naked“-Party

Putins treueste Popstars fürchten nach „Skandal“-Party um ihre Karriere

Dima Bilans zittert um seine Karriere und ist auf Entschuldigungstour nach „Almost Naked“-Party.
Dima Bilans zittert um seine Karriere und ist auf Entschuldigungstour nach „Almost Naked“-Party. Imago / Imago Stock&people
  • Drucken

Russische Celebritys versuchen nach dem Besuch einer skandalisierten „Almost Naked“-Party, durch öffentliche Entschuldigungen ihren Status zu retten. Die Episode zeugt von der Kultur der Denunzierung im heutigen Russland, die nun auch Lieblinge des Regimes trifft.

Dima Bilans Stimme zittert förmlich, während er die Sätze in die Kamera spricht. „Ich verstehe die Empörung unserer Leute und unserer Burschen, die uns an der Front verteidigen“, gibt sich der 42-jährige Sänger geständig. Dann rechtfertigt er sich: Der Besuch von Events gehöre zu seiner Arbeit. Er sei nur kurz in dem Club gewesen und bald wieder gegangen. Ein Video aus der Nacht zeigt ihn lachend in einem halbtransparenten schwarzen Oberteil.

Bilan ist in Russland ein bekannter Popstar, ein Fixstarter im Kreml-treuen Fernsehen. Doch nun wird der frühere Songcontest-Gewinner, wie auch andere Putin-treue Celebritys von der neuen Kriegsrealität eingeholt.

Bigotter Vorwurf

Es geht um den Besuch einer angeblich verwerflichen Party, während Russland einen ungleich verwerflicheren Krieg gegen die Ukraine führt, was die ultrapatriotischen Ankläger allerdings nicht im Geringsten anficht. Es geht um den bigotten Vorwurf von Nacktheit, Hedonismus und Homosexualität – alles, was der Kreml gemeinhin dem „verkommenen“ Westen unterstellt und nun mitten in einem Moskauer Club wiederfindet. Die Kultur der Denunziation, die bisher vorwiegend andere, weniger Privilegierte getroffen hat, ist in der Kreml-nahen Kulturschickeria angelangt. Wegen eines von ultrapatriotischen Aktivisten aufgebauschten Skandals müssen nun viele bekannte Celebritys, die bisher Putins Krieg stillschweigend unterstützt oder gar angefeuert haben, um ihre Karriere fürchten.

Netzstrümpfe und Brustwarzen

Eine Party, die kurz vor Weihnachten in einem Moskauer Club stattgefunden hat, ist Anlass für eine Serie an öffentlichen Entschuldigungen. Das Motto der Veranstaltung war „Almost Naked“ – und so lautete auch der Dresscode.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.