James Ensor dämonisierte die menschliche Psyche und Gesellschaft, vor allem mit seinen Maskenbildern. Hier in „Die Intrige“ (1890).
Kunst

James Ensor: Belgien feiert den Maler der Menschenmasken

Von Brüssel bis Ostende, 2024 ist James-Ensor-Jahr. Das Belvedere hat eine Leihgabe gespendet – und rätselt jetzt über die Verdreifachung des Werks.

Mit schwarzem Jackett, schwarzer Fliege, schwarzem Mantel, so konnte man James Ensor Ende des 19., zu Beginn des 20. Jahrhunderts oft stolz durch Ostende schlendern sehen. Das Städtchen an Belgiens Nordseeküste galt als Perle der Seebäder, manchmal hielt hier der König Hof. Und hier wurde 1860 Ensor geboren, lebte und malte er bis zu seinem Tod 1949. Auf seinem täglichen Weg ins Café Falstaff muss er eine auffallende Erscheinung gewesen sein zwischen den illustren Kurgästen und einheimischen Fischern. Sie nannten ihn „wanderndes Denkmal“. Heute gilt er als einer der berühmtesten Künstler Belgiens.

2024 steht das Land im Zeichen des Malers, mit Veranstaltungen in Antwerpen, Brüssel und Ostende – und der „Ostende City Walk“-App für die Ensor-Spurensuche. Manche Stationen leben nur noch von der Erinnerung, sein Stammcafé am Wappenplein 7 etwa ist heute ein kleines Shoppingcenter, sein Geburtshaus Apartment-Burgen gewichen. Auch die Souvenirshops seiner Mutter und seiner Tante, wo sie chinesische Fächer, exotische Muscheln und vor allem Masken verkauften, sind längst Vergangenheit.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.