Innsbruck-Wahl

Neos: Julia Seidl legt Nationalratsmandat zurück

Julia Seidl, Neos
Julia Seidl, Neos Presse / Fabry
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Die Spitzenkandidatin der Neos für die Innsbruck-Wahl will „bei der Gemeinderatswahl All-In gehen.“

Die Gemeinderätin und Spitzenkandidatin der Neos für die Innsbrucker Gemeinderats- und Bürgermeisterdirektwahl am 14. April, Julia Seidl, verlässt nach rund zweieinhalb Jahren die bundespolitische Bühne. Bei einem Pressegespräch am Freitag in Innsbruck kündigte die 42-Jährige an, ihr Nationalratsmandat mit Februar zurückzulegen. Der Grund: Sie wolle sich ganz auf Innsbruck konzentrieren: „Ich will bei der Gemeinderatswahl All-In gehen.“

Sie wolle sich „zu hundert Prozent auf Innsbruck und auf die Gemeinderatswahl fokussieren“, begründete die Neos-Politikerin ihren Schritt bei dem Pressegespräch, das mit „Persönliche Erklärung“ betitelt worden war. Innsbruck sei für sie nämlich „kein Trostpreis“, sondern ihre Heimat, für die sie künftig „bessere politische Lösungen“ sehen wolle: „Ich will, dass hier etwas weitergeht.“

Sie glaube zudem, dass ein Mandat im Nationalrat und ihre Rolle als Bürgermeisterkandidatin in der Landeshauptstadt „nicht vereinbar und auch nicht glaubwürdig ist“, so Seidl. Auch den Neos-Grundwerten stehe eine solche Doppelrolle diametral entgegen: „Die Neos stehen für ehrliche, transparente Politik.“

Seidl will „jedenfalls in Innsbruck bleiben“

Sie habe außerdem „vor allem einen Job“: „Ich möchte, dass die Neos in Innsbruck nach der Wahl stärker sind als bisher.“ Das sei auch notwendig, weil „es im Gemeinderat in den letzten Jahren zu viele Streitereien gegeben hat“ und die „bunte Vielfalt der Ideen“ nicht gut gemanagt worden sei.

Unabhängig vom Ausgang der Gemeinderatswahl wolle sie „jedenfalls in Innsbruck bleiben“ und auf keinen Fall in das Parlament zurückkehren. Diskussionen um ihre Nachfolge seien „im Klub gerade in vollem Gange“. Auf die Frage, ob sogar Hotelier und Wirt Sepp Schellhorn, dem sie wiederum im Jahr 2021 nachgefolgt war, wieder ihren Sitz im Nationalrat einnehmen könnte, antworte Seidl ausweichend: „Die Nachfolge ist noch absolut unklar, zumal ich mich auch erst recht spät entschieden habe, mein Mandat zurückzulegen.“

Seidl war im August 2021 für den damals ausgeschiedenen Schellhorn als Mandatarin in den Nationalrat nachgerückt. Sie fungierte bisher als Tourismus- und Kultursprecherin ihrer Partei. Im Gemeinderat sitzt Seidl seit der Wahl im Jahr 2018. Die Pinken sind mit zwei Mandataren im Stadtparlament vertreten. Bei der Gemeinderatswahl 2018 kamen sie auf 4,73 Prozent.(APA)

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