Kindebetreuungsgeld

Anfrage zeigt: Partner-Bonus in der Karenz wird kaum genutzt

Familienministerin Susanne Raab (ÖVP)
Familienministerin Susanne Raab (ÖVP)APA / APA / Eva Manhart
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Laut Regierung machten im Jahr 2022 nur 657 Familien vom Modell, das für mehr Väterbeteiligung in der Kinderbetreuung sorgen soll, Gebrauch.

Karenzzeiten zwischen Frauen und Männern sind in Österreich extrem ungleich verteilt. Um dies zu ändern, wurde vor einigen Jahren der sogenannte Partnerschaftsbonus eingeführt. Die Idee dahinter: Teilen sich Paare nach der Geburt eines Kindes die Karenz mindestens im Verhältnis 60:40 auf, bekommt man einmalig 1000 Euro dazu.

Nur: Wie die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Neos durch Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) zeigt, wird das Modell kaum genützt. Im Jahr 2022 nahmen von mehr als 80.000 Fällen, in denen Kinderbetreuungsgeld bezogen wurde, gerade einmal 657 Familien den Bonus in Anspruch. Das entspricht rund 0,8 Prozent. In den vergangenen Jahren waren die Zahlen ähnlich niedrig, aber zumindest noch minimal höher: Zwischen 2017 und 2021 lag der Anteil bei etwas mehr als einem Prozent unter allen Beziehern von Kinderbetreuungsgeld.

Neos-Familiensprecher Michael Bernhard, der die Anfrage eingebracht hat, fordert deshalb einmal mehr Reformen für mehr Väterbeteiligung in der Karenz. „Der Partnerschaftsbonus entpuppt sich als Rohrkrepierer. Statt ineffizienter Marketing-Gags braucht es richtige Maßnahmen, etwa eine Aufwertung des Einkommensabhängigen Kindergeldes“, sagt er. Dieses sei im Gegensatz zur Pauschalvariante nämlich trotz massiver Teuerung zuletzt kaum erhöht worden, so Bernhard. „Angesichts der hohen Inflation bleibt den Beziehern der einkommensabhängigen Variante also heute weniger Geld übrig als früher.“ Bernhard: „Um die geteilte Karenz für Väter attraktiver zu machen, müssen die verpassten Anpassungen der vergangenen Jahre nachgeholt werden“, sagt Bernhard, zudem müsse man die Zuverdienstgrenze erhöhen. (kk)

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