Skiweltcup

Das große Meisterstück des Marco Odermatt

Der Konkurrenz enteilt: Lauberhorn-König Marco Odermatt.
Der Konkurrenz enteilt: Lauberhorn-König Marco Odermatt. Getty
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Während der Schweizer mit einer historischen Leistung beim Abfahrtsklassiker in Wengen triumphiert, fordert die Odermatt-Jagd ihr nächstes Opfer: Mit Aleksander Aamodt Kilde endet auch für den zweiten großen Rivalen des Weltcup-Überfliegers die Saison vorzeitig.

Marco Odermatt hat sich längst in den Geschichtsbüchern des Skisports verewigt. Mit Siegen, Kugeln, Titeln und Goldmedaillen. Nun aber auch mit einer Fahrt, die irgendwann eingehen wird in die Historie des Abfahrtssports als eine der besten aller Zeiten. Wie sich der 26-jährige Schweizer in 2:25,64 Minuten die längste Abfahrt der Welt in Wengen untertan machte, wie er Hundschopf, Canadian Corner, Kernen-S und Ziel-S meisterte und längst wieder in Schussposition dahinraste, wo andere kämpften, um auf den Skiern zu bleiben, war in seiner Gesamtheit bisher unerreicht.

„Es war schon perfekt“, erklärte Odermatt, bejubelt von Tausenden eidgenössischen Skifans. „Ich wusste sehr schnell, dass das schwierig zu schlagen sein wird.“

Tatsächlich beißt sich die restliche Skiwelt mehr denn je die Zähne am Eidgenossen aus. Geradezu sinnbildlich der Sturz von Aleksander Aamodt Kilde: Den etwas kränkelnden Norweger, Lauberhorn-Sieger 2022 und 2023, verließen in den letzten Kurven die Kräfte, er krachte ins Sicherheitsnetz und dürfte einen offenen Unterschenkelbruch erlitten haben. Nach ÖSV-Star Marco Schwarz (Kreuzbandriss in Bormio) endete damit auch für den zweiten großen Odermatt-Herausforderer die Punktejagd gegen den Überflieger mit dem vorzeitigen Saison-Aus. Und der in Wengen zweitplatzierte Franzose Cyprien Sarrazin (+ 0,59 Sek.), aktuell der Einzige, der Odermatt in der Königsdisziplin fordern kann – Dominik Paris lag als Dritter bereits 1,92 Sekunden zurück –, hat seinen steilen Aufstieg auch einer gefährlich hohen Risikobereitschaft zu verdanken, die kommende Woche in Kitzbühel auf dem Prüfstein steht. Die Lauberhorn-Speedrennen mit zwei Abfahrten (Doppelsieg Odermatt) und einem Super-G (Sieg Sarrazin) in drei Tagen füllten jedenfalls das Lazarett. Die Leidtragenden neben Kilde: Ex-Gesamtweltcupsieger Alexis Pinturault und der aufstrebende Schweizer Marco Kohler.

Slalom-Serie

Zum Wengen-Abschluss wollen Österreichs Slalom-Asse am Sonntag (10.15/13.15 Uhr, live ORF eins) ihre Vormachtstellung behaupten. Manuel Feller trägt das Rote Trikot des Disziplinführenden, die ÖSV-Läufer holten sechs von neun möglichen Podestplätzen der Saison – so gut ist noch keine Nation in einen Slalomwinter gestartet. Und im Gegensatz zur Abfahrt, wo sich die Misere am Lauberhorn fortsetzte, drängt hier auch der Nachwuchs in die Elite: Der 18-jährige Moritz Zudrell gibt sein Weltcupdebüt. (joe)

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