Ein 30-jähriger Demokratieaktivist kassierte eine Rekordstrafe wegen Beiträgen über die Königsfamilie in Thailand.
Wegen Majestätsbeleidigung hat ein Gericht in Thailand einen 30-jährigen ehemaligen Demokratieaktivisten zu einer Rekordstrafe von 50 Jahren Haft verurteilt. Laut einem Kollektiv von Menschenrechtsanwälten verlängerte das Berufungsgericht in der nördlichen Stadt Chiang Rai am Donnerstag die bereits bestehende Haftstrafe von 28 Jahren gegen Mongkol Thirakot um weitere 22 Jahre.
Verurteilt wurde der Mann wegen 27 Beiträgen auf seinem persönlichen Facebook-Profil, die als diffamierend gegenüber der königlichen Familie angesehen wurden. „Dies ist die längste uns bekannte Verurteilung wegen Majestätsbeleidigung“, erklärte das Kollektiv Thai Lawyers for Human Rights (THLR) im Onlinedienst X (vormals Twitter). Im Jänner 2021 war eine Frau wegen ähnlicher Anschuldigungen zu 43 Jahren Gefängnis verurteilt worden - die damals längste in diesem Zusammenhang verhängte Haftstrafe.
Eines der strengsten Gesetze weltweit
Das thailändische Gesetz gegen Majestätsbeleidigung gilt als eines der strengsten weltweit und ahndet Beleidigungen von König Maha Vajiralongkorn und seiner Familie mit langjährigen Haftstrafen. Die Reform des Gesetzes oder dessen komplette Abschaffung ist eine der zentralen Forderungen der prodemokratischen Bewegung in dem Land.
Laut TLHR wurden seit Beginn der Protestbewegung im Jahr 2020 mehr als 250 Aktivisten wegen Majestätsbeleidigung verurteilt. Das Kollektiv erklärte, dass Mongkol beim Obersten Gerichtshof Berufung gegen sein Urteil einlegen werde.