Die polnische Stadt Rzeszów ist der Hauptumschlagsplatz westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine. Über die enorme geostrategische Bedeutung der Stadt und warum sie vor allem für die Amerikaner zum wichtigen Stützpunkt geworden ist.
Das Irish Pub am Stadtplatz von Rzeszów hatte seine besten Zeiten längst hinter sich, glaubten die meisten Einheimischen jedenfalls. Das Bild hat sich aber geändert. Seit anderthalb Jahren ist die Bar wieder gut besucht. Polnisch wird hier aber kaum gesprochen. Eher Ukrainisch. Und Englisch.
Nachdem infolge des Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022 mehr als vier Millionen Ukrainer nach Polen flüchteten, war die zuvor knapp 200.000 Einwohner zählende Stadt in Südostpolen eine jener Städte, die die geflüchteten Nachbarn mit offenen Armen empfingen. Bis zu 100.000 Kriegsflüchtlinge waren zwischenzeitlich in Rzeszów untergebracht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij dankte es, indem er Rzeszów den Titel „Stadt der Retter“ verlieh. Rund ein Drittel der Geflüchteten soll heute noch hier leben.