Ausstellung

Was die Formel 1 in Wien macht und was Niki Laudas Helm damit zu tun hat

Prunkstück der Ausstellung: Romain Grosjean stieg in Bahrain 2020 aus diesem ausgebrannten Wrack.
Prunkstück der Ausstellung: Romain Grosjean stieg in Bahrain 2020 aus diesem ausgebrannten Wrack.Juergen Hammerschmid
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Die „Formel 1 Exhibition“ in der Wiener „MetaStadt“ beeindruckt, manch Exponat wie das Wrack von Romain Grosjeans Boliden im Bahrain-GP 2020 ruft ebenso Gänsehaut hervor wie ein Helm von Niki Lauda oder Gerhard Bergers alter Ferrari. Auch Charlie Wurz war begeistert, als er etwas von seinem Vater in dieser Legendensammlung entdeckte.

Es gibt in Wien eine Motorsport-Ausstellung, zu der man am besten mit der Schnellbahn (S80) fährt: was nach einem Treppenwitz klingt, ist im Fall der MetaStadt in Donaustadt und der „F1 Exhibition“ tatsächlich der schnellste Weg. Seit Freitag läuft dort eine zwar hochpreisige, aber sehenswerte wie exklusive Tour (ab 32,90 €) durch die Geschichte dieser Rennserie. Ob Gerhard Bergers alter Ferrari (F187/88C), eine Unzahl getragener Helme, Rennanzüge aus der Privatsammlung von Frank Williams, Motoren oder bislang unveröffentliche Fotos und Interviews vieler Weltmeister und Teamchefs, in sieben Räumen wird bis zum vollkommen ausgebrannten Wrack des Haas-Boliden von Romain Grosjean (Bahrain 2020) alles nahbar gezeigt. Für PS-Fans ist ein Boxenstopp empfehlenswert, für Kinder jedoch fehlen interaktive Zugänge und auch Simulatoren sucht man vergebens.

Auf über 3000 Quadratmetern dreht sich bis Juni hier alles um F1, Rennen, Evolution, Geld, Macht und Grand Prix. Wie man aber alles unter ein Dach brachte, war eine ganz andere, extrem zeitaufwendige Geschichte, erzählt Kurator Timothy Harvey. „Wir hatten die Idee, riefen 2017 bei Liberty Media an – und bekamen zehn Telefonnummern von den Teams.“

Dann begannen Anrufe, Verhandlungen und Abmachungen, wie, ob und wann man einzelne Stücke erhalten würde. Auch die Einwilligungen der Fahrer, die ihre Helme zu Verfügung stellen, war ein bürokratischer Marathon. Mut machte ein Gespräch mit Bernie Ecclestone, der Geduld einmahnte, weil in dieser Rennserie nichts auf Knopfdruck gelingen würde. Jetzt sind tausende Exponate im Rampenlicht, bis zum Reifen, Schrauben, Frontflügeln und anmutig thronenden F1-Rennern. Allerdings: ob Harvey selbst ein Lieblingsstück ausgemacht hat? Er lächelte.

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