Marktanalyse

Nachfrage bei Häusern um 14 Prozent gesunken

Einfamilienhaus im Rohbau (Symbolbild).
Einfamilienhaus im Rohbau (Symbolbild).Imago / Daniel Scharinger
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Immoscout24: Ein 130 Quadratmeter großes Einfamilienhaus kostet im Schnitt rund 587.106 Euro.

Für knapp jeden zweiten Befragten ist das eigene Haus eines der großen Lebensziele. Obwohl die Kosten für den Kauf eines Eigenheims 2023 österreichweit um zwei Prozent gesunken sind, liegt der durchschnittliche Angebotspreis bei Häusern nach wie vor aktuell bei 587.106 Euro für 130 Quadratmeter. Das zeigt die Immoscout24-Analyse, für die mehr als 100.000 Angebote auf der Immobilienplattform aus den Jahren 2021 bis 2023 analysiert wurden. „Mit einem Durchschnittspreis von mehr als einer halben Million Euro ist das Preisniveau trotz leichten Preisrückgängen nach wie vor hoch“, sagt Markus Dejmek, Österreich-Chef von Immoscout24. Laut dem Experten müssen die Immobilienpreise noch etwas sinken, um für potenzielle Käufer wieder interessant zu werden.

Nachfrage geht stark zurück

Das Interesse am Einfamilienhaus war 2023 stark rückläufig und ist österreichweit um 14 Prozent gesunken. Besonders der Osten ist vom Nachfrageeinbruch betroffen: in Wien wurden um 30 Prozent weniger Häuser gesucht, Niederösterreich hatte Einbußen von 20 Prozent zu verzeichnen, das Burgenland 19 Prozent und Oberösterreich 16 Prozent. Aber auch in Kärnten wurden um 15 Prozent weniger Eigenheime gesucht, ebenso wie in der Steiermark (minus sieben Prozent). Stabil hat sich das Interesse in Salzburg entwickelt. Nach wie vor gestiegen ist der Wunsch nach dem eigenen Haus in Tirol (plus fünf Prozent) und am stärksten in Vorarlberg mit plus 17 Prozent. „Wir sehen hier einen deutlichen Bezug zu den sinkenden Preisen. In Tirol und Vorarlberg war der Preisrückgang 2023 am stärksten und hier ist die Nachfrage dementsprechend wieder gestiegen“, sagt Dejmek.

Sinkende Hauspreise in sechs Bundesländern

Das starke Ost-West-Gefälle bei Hauspreisen kann auch durch massive Preisreduktionen im Westen nicht ausgeglichen werden. Im vergangenen Jahr sind die Häuser in Tirol um 11 Prozent günstiger geworden, das ist der stärkste Preisrückgang. Dennoch ist der Quadratmeterpreis mit 7042 Euro fast dreimal so hoch wie im Burgenland (2500 Euro/m2). Während die Tiroler 915.417 Euro für ein 130-Quadratmeterhaus ausgeben müssen, kann im östlichsten Bundesland der Traum vom Eigenheim in vergleichbarer Größe bereits um 325.000 Euro verwirklicht werden (minus drei Prozent, Burgenland).

Tief in die Tasche greifen müssen Kaufwillige nach wie vor in Vorarlberg mit durchschnittlich 750.455 Euro für 130 Quadratmeter, obwohl die Preise um sechs Prozent nachgegeben haben. Weniger zahlen Hausbesitzer nun auch in Nieder- (minus vier Prozent) und Oberösterreich (minus ein Prozent). Der Quadratmeterpreis liegt hier bei rund 3500 Euro und das Durchschnittshaus bei 450.000 Euro. In Kärnten schrumpfen die Hauspreise um minus zwei Prozent. Bei einem Quadratmeterpreis von 3129 Euro sollte man hier knapp etwas mehr als 400.000 Euro für das neue Domizil bereithalten.

In Wien steigen die Preise um weitere acht Prozent auf 6320 Euro pro Quadratmeter. Im sowieso hochpreisigen Salzburg legen die Preise um zwei Prozent auf 5520 Euro pro Quadratmeter zu. In der Steiermark bleiben die Hauspreise stabil (plus ein Prozent, 3356 Euro/m2).

Mehr zur Datenalayse

Die im Januar 2024 durchgeführte Analyse basiert auf 100.000 Datenpunkten für Häuser aus den Jahren 2021, 2022 und 2023 der auf ImmoScout24.at veröffentlichten Angebote. Als Berechnungsmethode für das statistische Mittel wurde der Median gewählt. Der Median hat im Gegensatz zum Mittelwert den Vorteil, dass er nicht durch wenige extrem billige oder wenige extrem teure Objekte verzerrt wird.

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