Ein lauter und ein leiser Triumph bei der 647. Aufführung von Wallmanns „Tosca“-Inszenierung.
Margarethe Wallmanns stimmige, unverfängliche, tarnfarben-olivgraue Staatsoperneinrichtung – am Freitag zum 647. Mal gegeben – ist „Tosca“ in Wien, seit 66 Jahren schon, deutlich länger selbst als Franco Zeffirellis klassische, sechs Jahre jüngere Covent-Garden-„Callas“-Inszenierung. Wer heute unter 80 ist – und mit 14 begonnen hat, in die Staatsoper zu gehen –, kennt nichts anderes. Es gäbe wohl einen Aufstand, würde ein Intendant es wagen, an dem liebgewonnenen Museumsstück zu sägen.