Bundesliga

Sturm Graz rüttelt an der Rangordnung

Sturm übt den Angriff auf Salzburg.
Sturm übt den Angriff auf Salzburg. APA / APA / Erwin Scheriau
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Weil die Steirer einer Philosophie folgen, schmilzt der Rückstand auf Ligaprimus Salzburg.

Wenn heute (20.30 Uhr, live, Sky) die beiden heimischen Topklubs Salzburg und Sturm aufeinandertreffen, steht die Tabellenführung auf dem Spiel. Das Ziel des Gastgebers und Meisters ist klar: dem ersten Verfolger möglichst bereits zum Auftakt den Wind aus den Segeln nehmen.

Zwei Punkte liegt Salzburg vor Sturm, sieben vor dem Lask, die Punkteteilung ist noch ausständig. „Klar ist unser Zugang, dass wir die Position verteidigen wollen“, sagte Salzburgs Sportdirektor, Bernhard Seonbuchner. „Ob es dann ein Solo, ein Zweikampf oder Dreikampf wird, werden wir sehen.“ Salzburgs Mission im Titelrennen soll laut Seonbuchner heißen: „Unseren Teil dazu beitragen, dass es möglichst unspannend wird.“

Gerhard Struber erwartete für Freitag „ein absolutes Schlagerspiel“, bei dann noch 14 ausstehenden Partien aber eine ohne vorentscheidenden Charakter. Den nächsten Richtwert nach dem erfolgreichen Kaltstart im Cup gegen den Lask (3:2) begrüßte Salzburgs Trainer. „Es gibt uns ein Stück weit ein Blitzlicht, was gerade los ist, auf welchem Level wir stehen.“

Eine gewisse Brisanz ist durch die Grazer Hartnäckigkeit der letzten Jahre schon entstanden. „Sturm ist eine Mannschaft, die gefühlt hungrig ist, immer näher an uns heranzukommen“, sagte Struber. Umso wichtiger sei es, in „den Duellen auch für Klarheit zu sorgen.“

Zwei Teams auf Augenhöhe

Der Respekt vor einer eingespielten Sturm-Elf schwang mit. „Sie kommen sehr stark übers Umschalten. Gleichzeitig, das sollte man nicht vergessen, strahlen sie die größte Wucht und Power über Standardsituationen aus“, sagte Struber über die nationale Nummer eins in diesem Bereich. Salzburg dürfte in derselben Startelf aus – im Cup nicht immer sattelfester – Dreierabwehrkette und einer auf den Brasilianer Fernando zugeschnittenen Offensive auflaufen.

Die jüngere Vergangenheit zeigt, dass sich Salzburg und Sturm auf Augenhöhe begegnen. Das erste Saisonduell in Graz lautete 2:2, sieben der letzten acht Duelle endeten mit einem Tor Unterschied oder Remis. Im Liga-Alltag ist Sturm die Sensation in Salzburg zuletzt im November 2020 gelungen, der Coup im Cup-Viertelfinale ist erst ein Jahr her.

„Natürlich probieren wir, unser Spiel wie letztes Jahr im Cup auch in Salzburg erfolgreich auf den Platz zu bringen“, erklärte Andreas Schicker, Sportdirektor und Mastermind der Grazer. Salzburg habe sich, obwohl europäisch nicht mehr vertreten, im Winter aber noch einmal personell verstärkt. „Das zeigt eindrucksvoll, welche Möglichkeiten sie haben. Sie sind Favorit im Spiel und auf den Titel. Aber natürlich werden wir versuchen, in einen Lauf reinzukommen, sodass am Ende vielleicht etwas Besonderes möglich ist.“

Torgefahr von der Insel

Das Potenzial für ein erfolgreiches Frühjahr sieht Schicker als gegeben an. „Ich habe ein gutes Gefühl. Wir haben zuletzt viel Zeit miteinander verbracht, die Mannschaft ist noch näher zusammengerückt und in der Winterpause konnten viele Inhalte umgesetzt werden.“ Große Hoffnungen ruhen auf dem von Arsenals U23-Team ausgeliehenen Stürmer Mika Biereth. „Vor der Winterpause hat uns Wucht und Tiefgang zu oft im Spiel gefehlt. Er hat das in Fleisch und Blut verinnerlicht“, sagte Schicker über den designierten Torjäger, der sich im Cup gegen die Austria (2:0) gleich mit einem Tor vorstellte. (red./ag.)

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