Schweiz

15 Personen vier Stunden festgehalten: Polizei erschießt Geiselnehmer in Schweizer Zug

In diesem Regionalzug hielt der Täter 15 Personen inklusive des Zugführers fest.
In diesem Regionalzug hielt der Täter 15 Personen inklusive des Zugführers fest.Reuters / Denis Balibouse
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15 Personen waren mehrere Stunden lang in der Gewalt eines mit Messer und Axt bewaffneten Mannes im Kanton Neuenburg. Als die Polizei den Zug stürmte, schoss ein Beamter auf den Geiselnehmer.

Zu einem dramatischen Einsatz wurde die Schweizer Polizei am Donnerstagabend im Kanton Neuenburg gerufen. Ein Mann hatte mehrere Personen in einem Regionalzug in seiner Gewalt. Nach stundenlangen Verhandlungen stürmte die Polizei am Abend schließlich den Zug, wobei der Geiselnehmer tödlich verwundet wurde.

Der mit einem Messer und einer Axt bewaffnete Mann zwang den Zugführer in der Station Essert-sous-Champvent dazu, den Führerstand zu verlassen und sich zu den anderen 14 Fahrgästen zu begeben. Manche seiner 15 Geiseln fesselte der Mann. Die Türen des Zuges blieben geschlossen.

Verhandlungen per Textnachrichten

Einer der Geiseln sei es nach Angaben der Polizei gelungen, gegen 18.30 Uhr, einen Notruf abzusetzen. Die Einsatzkräfte riegelten die Umgebung des Zugs ab und stellten Kontakt mit dem Geiselnehmer her - vor allem offenbar über Textnachrichten. Der Zugriff erfolgte dann um 22.15 Uhr. Die Polizei nutzte einen Moment, als sich der Mann von seinen Geiseln entfernt hatte. „Als der Geiselnehmer mit seiner Axt in Richtung des Einsatzteams stürmte, machte ein Polizist von seiner Waffe Gebrauch, um die Geiseln zu schützen und traf den Täter tödlich“, wird ein Polizeisprecher vom Schweizer Tagesanzeiger zitiert. Die Geiseln blieben unverletzt.

Über den Täter ist bisher nur wenig bekannt. Es soll sich um einen iranischen Staatsbürger handeln, doch die Polizei habe die Identität noch nicht zweifelsfrei feststellen können. Der Mann habe nur Englisch und Farsi gesprochen. Es könnten vorerst weder zu möglichen Motiven noch zum geistigen Zustand des Mannes Angaben gemachte werden, so Generalstaatsanwalt Eric Kaltenrieder.(Red.)

>> Der Artikel im „Tagesanzeiger“

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