Nahost

Kind von österreichischer Geisel schrieb Brief an Papst

Einige Mitglieder der Familie Shoham, nachdem sie im November 2023 freigekommen sind. Der Vater des acht Jahre alten Naveh (Mi) ist noch immer in der Gewalt der Hamas.
Einige Mitglieder der Familie Shoham, nachdem sie im November 2023 freigekommen sind. Der Vater des acht Jahre alten Naveh (Mi) ist noch immer in der Gewalt der Hamas.Reuters / Israeli Prime Minister's Office
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Der achtjährige Naveh Shoham bitten in seinem Schreiben den Papst um Gebete und weitere Unterstützung: „Ich hoffe, die Welt vergisst uns nicht.“

Einen bewegenden Brief hat ein Achtjähriger, dessen österreichischer Vater sich unter den von der Terrorgruppe Hamas verschleppten Geiseln befindet, an Papst Franziskus geschrieben. „Ich hoffe, die Welt vergisst nicht, dass er noch immer gefangen ist“, steht laut Kathpress in dem Schreiben von Naveh Shoham, der selbst bei dem Überfall auf den israelischen Kibbuz Be‘eri am 7. Oktober nach Gaza entführt und nach 50 Tagen Gefangenschaft freigelassen worden ist.

Navehs Vater Tal Shoham, dessen Schicksal ungewiss ist, ist österreichisch-israelischer Staatsbürger. Laut früheren Medienberichten bemüht sich der außenpolitische Sonderberater von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Peter Launsky-Tieffenthal, um die Befreiung des 38-jährigen Shoham.

„Wir haben einen Tisch der Hoffnung“

Besonders die Unterstützung von Papst Franziskus für die Geisel-Befreiung hob Naveh hervor. Der Pontifex hatte Anfang Februar seinen „jüdischen Brüdern und Schwestern in Israel“ seine Hilfe zugesagt, die Hamas-Angriffe verurteilt und erneut an die noch verbleibenden Geiseln erinnert. „Dafür möchte ich mich von Herzen bedanken“, so der Bub – auch dafür, dass Franziskus versichert habe, er bete für die Freilassung.

„Ich bete auch jeden Tag. Wir haben einen kleinen Tisch in unserem Haus, den wir unseren, Tisch der Hoffnung nennen. Hier zünden wir Kerzen an und beten für das Wohl und die Freilassung meines Vaters“, so der Achtjährige, der schloss mit: „Sie sind ein großer Mann. Bitte setzen Sie sich weiterhin für die Freilassung unserer Familien und für den Frieden ein.“

„Mache mir große Sorgen um meinen Vater“

Naveh berichtete in seinem Brief von seinen Erlebnissen als Geisel. Angesichts der Ungewissheit über das Schicksal seines Vaters schmerze sein Herz vor Trauer, „ich vermisse meinen Vater und mache mir große Sorgen um ihn“, so der Bub. Auch seinen Großvater, der bei dem Überfall ebenso wie seine Tante, sein behinderter Onkel und dessen Pflegerin ermordet wurde, vermisse er sehr. Naveh selbst war gemeinsam mit seiner Mutter, Großmutter, Tante und Cousine freigelassen worden.

Bei dem Großangriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel vom 7. Oktober wurden über 1200 Menschen ermordet und 253 in den Gazastreifen verschleppt. 105 von diesen wurden seither freigelassen. Die israelischen Sicherheitskräfte befreiten in der Nacht auf Montag zwei männliche Geiseln in Rafah, eine Soldatin war bereits Ende Oktober befreit worden. Israelischen Angaben zufolge sollen Dutzende der noch verbliebenen Geiseln bereits tot sein. (APA)

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