USA

Hollywood und Venedig, aber in Florida

Typisch für Ft. Lauderdale sind die Wasserstraßen des „Venedigs der USA“, ihre Millionärsvillen und die davor parkenden Jachten.
Typisch für Ft. Lauderdale sind die Wasserstraßen des „Venedigs der USA“, ihre Millionärsvillen und die davor parkenden Jachten. Andreas Jaros
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Sun und Fun in filmreifem Ostküsten-Ambiente? Hollywood und der bekanntere Nachbar Fort Lauderdale haben Blockbuster-Format: Sein süffiger Entertainment-Cocktail kommt neuerdings sogar mit einem Schuss Messi daher.

High Noon am Hollywood Beach. Spätestens jetzt, in der Mittagszeit, beginnt die berühmt-berüchtigte Florida-Sonne so richtig aufzudrehen. Unbeeindruckt davon buddeln Kinder im Sand oder haben ihren Spaß mit den Lacken und größeren Naturpools, die von der Ebbe geformt wurden. Good vibrations scheinen überall in der tropisch warmen Luft zu flirren. Eine Rentnerband intoniert gerade Louis Armstrongs Happy-Hymne „What a Wonderful World“ – in Anbetracht der multiplen Weltkrisen ein fast schon rebellischer Akt.

Alt und auf wundersame Weise doch für immer jung. Genau wie dieser Hollywood Beach an der US-Ostküste zwischen Miami und Fort Lauderdale, der bei oberflächlicher Betrachtung ein klassischer Florida-Strand wie Tausende andere sein mag. Irrtum: Der ihn umsäumende fast vier Kilometer lange Boardwalk, der hier Broadwalk heißt, ist verdammt weit weg von 08/15. Auf dem Pflaster aus Ziegeln und Muschelsplittern wird bereits seit über 100 Jahren herumgetrampelt. Zusätzlichen Retro-Charme strahlen die putzigen Motels, witzigen Bars und Krimskrams-Läden aus, die die lange Gerade seit Jahrzehnten flankieren.

So ist der Broadwalk eine Art „Vintage Südflorida“ und eine ­beliebte Flaniermeile geblieben, für Hardcore-Sonnenanbeter, Rad- und Rollschuhfahrer, Lebenskünstler. Das modernste Zugeständnis direkt am Atlantikstrand: das auch schon wieder neun Jahre alte ­Margaritaville mit seinem an einen Themenpark erinnernden Ambiente. Aber abends kann man es direkt vor dem Resort schon wieder erdig und angenehm gestrig haben, wenn die unterschiedlichsten Musik-Acts auf einer Freiluftbühne, Höhe Johnson Street, kostenlos an der Guten-Laune-Spirale drehen.

Gigantomanie und Nostalgie

Was im nicht allzu weit entfernten, meerblau schimmernden „Gitarrenhotel“ der Hard-Rock-Gruppe zu erwarten ist, braucht nicht länger erklärt zu werden. Bemerkenswert ist aber doch, wie schnell der 1,7 Milliarden Dollar teure Glaskörper in der Pampa zu einem neuen Wahrzeichen der Region emporgeschossen ist, gut sichtbar für die Piloten auch nächtens beim Landeanflug auf den Fort Lauderdale–Hollywood International Airport. Wenn die Laserkanonen die sechs Saiten des 36-stöckigen Hard Rock Hotel & Casino kilometerhoch in die Luft verlängern, wird das als pure Magie empfunden, ganz gleich ob von Überfliegern oder Am-Boden-Bleibern.

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