Literatur

In Katrin Schumachers Debüt werden Stillleben nachgestellt

Katrin Schumacher, geboren 1974, ist Literaturwissenschaftlerin und Journalistin.
Katrin Schumacher, geboren 1974, ist Literaturwissenschaftlerin und Journalistin. Foto: Minitta Kandlbauer
  • Drucken

Das Romandebüt „Liste der gebliebenen Dinge“ von Katrin Schumacher vereint opulente Stillleben, junge Liebe und Naturromantik.

In der ersten Woche war die Bude noch keine Bude, sondern eine Hütte. Man musste einen großen Teil des Hangs hinunterstolpern, die Bretter und Handläufe, die einmal den Weg sichern sollten, waren mit der Zeit Hindernisse geworden.“ Wer da den Hang hinunterstolpert, sind Mirren und Kato, zwei junge Frauen und ein sehr junges Liebespaar. Sie haben „die Bude“ – ein kleines Häuschen mit einigem Renovierungsbedarf auf einem verwilderten Stück Land – gemietet, das sie nun nach ihren Vorstellungen ummodeln. Mit viel Farbe und Enthusiasmus schaffen sie sich einen gemeinsamen Ort, der ihnen als Refugium dient. Ein Schneckengehäuse für die frisch Verliebten, in dem „die Spinnweben atemberaubende Segel waren, die ins Wehen kamen und die Räume zum Leben erweckten“.

Malerin will Bilder behalten

Kato verdient ihr Geld mit dem Nachkochen von Essen auf alten Gemälden, dem Arrangieren von Stillleben und dem Anrichten von langen Tafeln, die bekannten Gemälden nachempfunden sind. Mirren ist Malerin, die ihre Bilder nur ungern hergibt. Sie möchte am liebsten alle um sich behalten, muss hin und wieder aber doch eines verkaufen, um den Lebensunterhalt zu sichern. Dann malt sie das Bild eben für sich wieder nach. Erzählt wird aus ihrer Perspektive in der Ich-Form, teils in der Gegenwart, teils in Rückblenden, vor allem was die Zeit betrifft, in der sie und Kato einander kennengelernt haben, „in der Stadt im Ausland“ und „in der Stadt im Inland“. Nun eben befinden sie sich auf dem Land, das sie sich gemeinsam einverleiben, so könnte man es auch sehen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.