Ex-Kanzler

Kurz nach dem Urteil: „Vermischung von Politik und Justiz ist hochproblematisch“

Altkanzler Sebastian Kurz mit seinem Anwalt
Altkanzler Sebastian Kurz mit seinem AnwaltAPA / APA / Helmut Fohringer
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Im ersten Interview nach seiner Verurteilung erklärte Sebastian Kurz, dass er es so „nicht erwartet“ hätte – und es „mit allen juristischen Möglichkeiten bekämpfen“ werde.

Nach der nicht rechtskräftigen Verurteilung von Sebastian Kurz zu einer bedingten Haftstrafe wegen Falschaussage vor dem U-Ausschuss dauerte es keine zwei Tage, bis er medial seine Sicht der Dinge darlegte – und zwar auf der wahrscheinlich größten Medienbühne des Landes, der Sonntagsausgabe der „Kronenzeitung“.

Dort erklärte er: „Das Urteil ist ein Rückschlag. Ich werde alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen, um es in zweiter Instanz zu bekämpfen.“ Er empfinde die Entscheidung des Richters als „ungerecht“, so Kurz. Daher könne er das Urteil „einfach schwer nachvollziehen“. Bei ihm hätten sich Anwälte, Richter und pensionierte Justizbeamte gemeldet, die die Sache „gänzlich anders sehen“.

Sein Unverständnis begründete Kurz so: „Ich war mehrfach in U-Ausschüssen und weiß, wie das dort abläuft (...), man wird unterbrochen, es gibt Unterstellungen. Und wenn jetzt der Richter zum Schluss kommt, dass zwei Vorwürfe der WKStA falsch waren, aber in einem der drei Vorwürfe ich zwar richtigerweise gesagt habe, dass ich in die Aufsichtsratsauswahl eingebunden war, aber ich hätte dabei den Grad meiner Einbindung nicht detailreich genug beschrieben, dann kann ich nur sagen: Das ist etwas, das man von mir aus politisch diskutieren kann, aber dass das strafrechtliche Sanktionen auslöst, das hätte ich nicht erwartet.“ Kurz: „Diese Vermischung von Politik und Justiz habe ich immer hochproblematisch gesehen.“ (red.)

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